Warum Ihr Hund mäkelig mit dem Fressen ist und wie Sie ihm helfen können
Wenn Ihr treuer Begleiter plötzlich sein Futter verschmäht, kann das eine Quelle der Besorgnis sein. Ich erinnere mich an eine gute Bekannte, deren Rüde Odin plötzlich überhaupt nichts mehr essen mochte. Innerhalb weniger Tage nahm er rapide ab, bis er fast nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen schien. Die Spaziergänge wurden für ihn immer beschwerlicher, manchmal legte er sich einfach ins Gras, weil er keine Energie mehr hatte. Es dauerte ein Weilchen mit vielen verzweifelten Tränen, bis sein Frauchen die Ursache erkannte.
Bevor Sie in Panik geraten, weil Ihr Vierbeiner plötzlich das Futter verweigert oder viel zu wenig davon zu sich nimmt, ist es wichtig, die möglichen Gründe dafür zu verstehen und entsprechend zu handeln. In diesem Artikel werden wir uns die potenziellen Ursachen und möglichen Lösungen genauer ansehen, damit Ihre Fellnase bald wieder mit Appetit und Genuss den Napf leert.
Krankheit und Unverträglichkeiten
Der erste Schritt, wenn Ihr Hund sein Futter verweigert, sollte immer ein Besuch beim Tierarzt sein. Verschiedene gesundheitliche Probleme wie Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen können zu Appetitlosigkeit führen. Zahnprobleme, die beim Fressen Schmerzen verursachen, sind ebenfalls häufige Ursachen für mäkeligem Essverhalten. Nachdem ernsthafte gesundheitliche Probleme ausgeschlossen wurden, können Sie sich anderen möglichen Gründen zuwenden.
Meine Bekannte erhielt vom Tierarzt scheinbar keine hilfreichen Informationen. Ihr Vierbeiner war kerngesund. Und trotzdem… „Machen Sie sich nicht so viele Sorgen“, sagte der Veterinär zu ihr. „Es ist noch kein gesunder Hund vor einem gefüllten Napf verhungert. Wenn er nicht essen möchte, sorgt er in gewisser Weise für sich selbst.“ Der letzte Satz ging meiner Bekannten nicht mehr aus dem Sinn, und spät am Abend, kurz vor dem Einschlafen, machte es „Klick“. Odin nahm das Futter vielleicht nicht mehr zu sich, weil er es nicht länger vertrug?
Sie fuhr gleich am nächsten Morgen zum Fachhandel und kaufte hypoallergenes Futter ohne Getreide und sonstige Kohlenhydrate sowie mit nur einer Proteinquelle. Gespannt stellte sie den Napf vor Odin hin – und er futterte begeistert drauf los. Das Problem war gelöst, und innerhalb kurzer Zeit war der hübsche Rüde wieder ganz der alte, energiegeladene Gefährte, der mühelos große Runden mit seinem Frauchen lief.
Geringe Qualität oder fehlende Abwechslung
Auch wenn es sich nicht um eine Unverträglichkeit oder gar Allergie handelt: Hunde haben einen bemerkenswert feinen Geruchssinn und können minderwertige Inhaltsstoffe in ihrem Futter sofort erkennen. Ein Wechsel zu hochwertigem Futter mit natürlichen Zutaten in Lebensmittelqualität kann den Unterschied ausmachen. Achten Sie auf die Zusammensetzung des Futters und wählen Sie Produkte, die frei von künstlichen Zusatzstoffen und Füllstoffen sind.
Probieren Sie gern auch einmal eine neue Geschmacksrichtung aus. Viele Hersteller bieten ein großes Sortiment mit den unterschiedlichsten Zutaten an, zum Teil auch kreativ kombiniert. Beispiele sind Huhn und Lachs, Pute und Forelle, Ente und Lamm und vieles mehr. Auch der Wechsel vom Trocken- zum Nassfutter oder umgekehrt sowie die Zugabe von frischem Gemüse kann das Interesse Ihres Vierbeiners und damit seinen Appetit neu wecken.
Stressbedingte Appetitlosigkeit
Stress kann sich auf vielfältige Weise auf den Appetit Ihres Hundes auswirken. Es ist wie bei uns Menschen: Einige essen in stressigen Phasen mehr als sonst, andere haben überhaupt keinen Appetit, wenn das Nervensystem belastet ist. Prüfen Sie, ob Ihr vermeintlich mäkeliger Fresser aus folgenden Gründen unter Stress stehen könnte:
Veränderungen in der Umgebung: Ein plötzlicher Umzug, Unruhe durch Renovierungen im Haus, ein neuer Platz fürs Körbchen oder sogar kleinste Veränderungen wie der Wechsel des Futternapfes können Stress bei Ihrem Hund auslösen und sein Essverhalten beeinflussen. Hunde sind Gewohnheitstiere und reagieren sensibel auf Veränderungen in ihrer Umgebung – manche stärker und schneller als andere.
Trennungsangst: Wenn Sie für längere Zeit von Ihrem Vierbeiner getrennt sind, kann dies zu Stress und Angst führen, was sich wiederum auf seinen Appetit auswirken kann. Trennungsangst kann dazu führen, dass Ihr Hund weniger isst oder sogar das Futter ganz verweigert, bis Sie zurückkehren. Beachten Sie dies bitte, wenn Sie für längere Zeit verreisen, und sprechen Sie mit dem Betreuer, der sich während Ihrer Abwesenheit um Ihren Vierbeiner kümmert, damit Sie gemeinsam Lösungen finden können.
Soziale Stressfaktoren: Hunde sind soziale Tiere, die gerne Zeit mit anderen Vierbeinern und Menschen verbringen. Doch für einige können soziale Interaktionen auch eine Quelle von Stress sein, der sich auf ihr Essverhalten auswirkt. Wenn Ihr Vierbeiner in der Nähe anderer Hunde oder Menschen ängstlich oder unsicher wird, kann dies seinen Appetit beeinträchtigen.
Ein typisches Beispiel dafür ist ein Besuch im Hundepark. Während für viele Hunde der Ausflug in den Park ein Highlight des Tages ist, kann er für andere zu einer stressigen Erfahrung werden. Das Gedränge, das laute Gebell und die oft hektische Atmosphäre können bei manchen Vierbeinern Stress auslösen. Als Reaktion darauf zeigen sie möglicherweise weniger Interesse am Fressen, sei es während des Besuchs im Park oder danach zu Hause.
Ähnliches gilt für Situationen, in denen Ihr Hund mit vielen fremden Menschen konfrontiert ist, sei es auf der Straße, im Park oder bei Besuchen in überfüllten Geschäften. Der Druck, mit unbekannten Menschen umzugehen, kann für Ihren Vierbeiner überwältigend sein und zu Stress führen, der sich negativ auf seinen Appetit auswirkt.
Lautstarke Umgebungen: Eine weitere häufige Quelle von Stress und Appetitlosigkeit sind laute Umgebungen und störende Geräusche. Baustellenlärm, der Verkehrslärm oder andere laute Geräusche können bei Hunden Angst und Unbehagen auslösen und dazu führen, dass sie weniger essen.
Wenn Ihr Hund in einer lauten Umgebung lebt oder regelmäßig starken Lärm ausgesetzt ist, kann dies zu chronischem Stress führen, der sich negativ auf sein Essverhalten auswirkt. Hunde haben äußerst empfindliche Ohren und sind oft sehr geräuschempfindlich.
Aktivitätsniveau und Alter
Das Aktivitätsniveau Ihres Vierbeiners kann einen direkten Einfluss auf seinen Energiebedarf und somit auch auf seinen Appetit haben. Ältere Hunde neigen dazu, weniger aktiv zu sein, und haben daher möglicherweise einen geringeren Nahrungsbedarf. Ein langsameres Tempo und ein veränderter Stoffwechsel im Alter sind völlig normale Gründe für eine verringerte Nahrungsaufnahme.
Achten Sie darauf, dass Sie die Futterportionen entsprechend anpassen, um die Bedürfnisse Ihres Hundes zu erfüllen. Auch die Anpassung der Futtersorten sind sinnvoll. Nicht umsonst bietet der Fachhandel spezielle Varianten für Welpen und Junghunde, Senioren, Arbeitshunde mit hohem Energielevel usw. Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Tierarzt oder einem Ernährungsberater für Hunde, um die ideale Zusammensetzung für Ihre Fellnase zu finden.
Fazit: Lösungen für mäkelige Esser
Wenn Ihr Vierbeiner sein Futter nicht (mehr) mag, müssen Sie sich nicht gleich große Sorgen machen. Durch das Ausschließen von gesundheitlichen Problemen und die Anpassung von Futter und Umgebung können Sie oft eine gute und hilfreiche Lösung finden. Experimentieren Sie mit verschiedenen Futtersorten, halten Sie Stressfaktoren gering und passen Sie die Aktivität Ihres Hundes an seine Bedürfnisse an. Mit Geduld und Aufmerksamkeit können Sie Ihrem Hund helfen, wieder Freude am Essen zu finden und seine Gesundheit zu fördern.
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team