Von Pfoten und Rhythmus: Die musikalische Welt des Dog Dancing
Dog Dancing heißt so viel wie „Tanzen mit dem Hund“. Im ersten Moment hört sich das simpel an, doch tatsächlich ist es eine recht anspruchsvolle, anerkannte Hundesportart, die aus dem Obedience Training abgeleitet wird.
Im Grunde gibt es zwei Varianten des Dog Dancing: das Freestyle Dog Dancing und das Heelwork to Music. Ersteres ist vor allem in Deutschland und in den USA sehr beliebt, denn im Freestyle können grundsätzlich alle Obedience-Aufgaben und Tricks in die Choreografie eingebaut werden. Beim Heelwork to Music geht es dagegen ausschließlich um korrekte Fußarbeit mit 18 unterschiedlichen Fußpositionen.
Was das Dog Dancing so anspruchsvoll macht, ist das hohe Maß an Disziplin und Teamwork, das dem Hund-Mensch-Team abverlangt wird.
Welche Hunde sind fürs Dog Dancing geeignet?
Im Grunde kann jeder Hund am Dog Dancing teilnehmen, egal, wie groß oder klein, alt oder jung er ist. Doch möglicherweise hat nicht jeder Vierbeiner – vielleicht auch rassebedingt – unbedingt Lust dazu. Drei Voraussetzungen müssen die tanzlustigen Fellnasen nämlich unbedingt mitbringen, und zwar
- den Grundgehorsam auf die Kommandos „Fuß“, „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“,
- den Gehorsam auf den Rückruf und
- ein gutes Sozialverhalten sowohl Artgenossen als auch Menschen gegenüber.
Hinzu kommen wünschenswerte (weil hilfreiche) Veranlagungen wie Spaß am Spiel, Neugier und ein hohes Maß an Aufmerksamkeit.
Besonders viel Freude am Dog Dancing haben agile Vierbeiner, die gleichzeitig gern Kopfarbeit machen. Da die Choreografie vom Hundehalter selbst bestimmt wird, können sogar Senioren und Vierbeiner mit Handicap mitmachen, sofern sie sich gern bewegen und mitdenken.
Was müssen Sie als Mensch fürs Dog Dancing mitbringen?
Wenn Sie mit Ihrem Vierbeiner eine Tanz-Choreografie einstudieren möchten, benötigen Sie
- viel Geduld und Zeit,
- liebevolle Konsequenz im Training und
- die Bereitschaft, ausschließlich positiv mit Ihrem Hund zu arbeiten.
Als Trainingsmittel beim Dog Dancing ist der Clicker unbedingt empfehlenswert, denn er zeigt Ihrem Vierbeiner punktgenau, wann er etwas richtig macht.
Warum ist Dog Dancing sinnvoll für Ihren Hund?
Wie andere Hundesportarten auch, ist Dog Dancing eine hervorragende Möglichkeit, Ihren Vierbeiner mental und körperlich zu beschäftigen. Hier geht es nicht nur um körperliche Bewegung, sondern auch um eine hohe Konzentration – während des Trainings und natürlich später während der Vorführung.
Während Ihre Fellnase springt, sich dreht, herumrollt und Ihre Kommandos ausführt und hält, fördern Sie den Teamgeist und die Bindung zwischen Ihnen beiden auf höchstem Level. Denken Sie aber daran, dass Dog Dancing Ihnen und Ihrem Hund vor allem Spaß machen soll! Überfordern Sie ihn daher nicht, damit er nicht das Vertrauen in Sie verliert.
Die Vorteile des Dog Dancing auf einem Blick
- intensive Schulung und Förderung der geistigen Fitness und des Gehorsams
- Entwicklung einer soliden Vertrauensbasis, Stärkung der emotionalen Bindung
- keine Ausrüstung außer Clicker und Leckerbissen erforderlich, daher eignen sich die Übungen perfekt für das „Training zwischendurch“ auch im Urlaub mit Hund – nicht nur an Regentagen!
So starten Sie und Ihr Vierbeiner mit dem Dog Dancing
Ist Ihre Fellnase noch ein ungeübter Tänzer? Und Sie selbst, haben Sie sich bereits mit dem Dog Dancing beschäftigt?
Der erste Schritt besteht immer darin, dass Ihr Hund die bereits erwähnten grundlegenden Kommandos und unterschiedlichen Übungen aus dem Effeff beherrscht, damit die neue Sportart ihn nicht überfordert.
Denken Sie bitte außerdem daran,
- nicht länger als 15 Minuten am Stück zu trainieren,
- ausschließlich mit positiver Verstärkung zu trainieren,
- jedes Training mit einem Erfolgserlebnis für Ihren Hund zu starten und zu beenden und
- eine Übung, die Ihr Hund partout nicht umsetzen kann, am besten einfach auszulassen.
Studieren Sie die Choreografie Schritt für Schritt ein und gehen Sie erst dann zum nächsten über, wenn Ihr Vierbeiner die aktuelle annähernd perfekt beherrscht. Nun ja, perfekt ist bekanntlich niemand, aber acht von zehn Durchläufen sollte er einwandfrei vorführen können.
Damit Sie selbst während des Tanzens mit Ihrem Hund frei agieren können, verzichten Sie am besten vollständig auf Gesten und Körpersprache und arbeiten ausschließlich mit Hörsignalen.
Legen Sie zwei kurze und prägnante „Markerworte“ fest, mit denen Sie Ihrem Vierbeiner signalisieren, wann es losgeht und wann die Übung beendet ist. Diese Marker sollten sich von Ihren üblichen Kommandos deutlich unterscheiden und nicht in Ihrem normalen Wortschatz vorkommen. Vielleicht ist es sinnvoll, englische Wörter oder Ausdrücke zu verwenden – Ihrem Vierbeiner ist es egal. Hauptsache, er weiß, wann die Arbeit beginnt und wann er wieder Freizeit hat. So können die Markerworte beispielsweise „Let’s go!“ und „Well done!“ lauten.
Erste wichtige Dog Dance-Übungen, die wirklich sitzen sollten
Neben den üblichen Kommandos wie Sitz, Bleib, Fuß usw. gibt es einige weitere Übungen, die Ihr Vierbeiner beherrschen sollte. Sie erleichtern Ihnen beiden später den Start in die anspruchsvollen Aufgaben der Choreografie.
„Blick!“ oder „Look!“
Egal, wo Ihr Vierbeiner sich gerade befindet – vor Ihnen oder neben Ihnen: Bei diesem Befehl sollte er sofort Blickkontakt zu Ihnen aufnehmen!
„Touch!“
Gemeint ist damit das sogenannte Hand-Target. Der Hund soll mit der Nase Ihre Handinnenfläche berühren. Sobald er Ihre Hand neugierig anstupst, clicken Sie und belohnen ihn. Achten Sie darauf, dass Sie nur die Berührung der leeren Handfläche belohnen. Nach und nach erweitern Sie den Abstand zwischen Ihrem Hund und der Handfläche und wechseln zwischendurch die Hände.
„Slalom!“
Diese Übung baut direkt auf dem Hand-Target auf. Nehmen Sie Ihren Vierbeiner an Ihre linke Seite und stellen Sie Ihr rechtes Bein weit nach vorn. Halten Sie Ihre Hand von hinten zwischen die Beine und lassen Sie Ihren Hund (der die Handfläche mit der Nase anstupsen will) durch Ihre Beine hindurchgehen. In diesem Moment clicken und belohnen Sie und nennen das Kommando „Slalom!“ Ihr Hund sollte nun auf Ihrer rechten Seite stehen; wiederholen Sie die Übung entsprechend mit dem linken Bein.
„Twist!“
Bei dieser Übung soll sich Ihre Fellnase einmal um die eigene Achse drehen. Platzieren Sie Ihren Hund direkt vor Ihnen und fordern Sie Blickkontakt ein. Führen Sie eine Hand mit Leckerchen in einem kleinen Kreis um den Hund herum. Folgt er Ihrer Hand, vollführt er eine Drehbewegung mit dem Körper – clicken und belohnen Sie dies! Später sollte Ihr Hund dem einfachen Kreisen Ihres Zeigefingers folgen, als Fortgeschrittener dreht er sich allein aufgrund des Hörsignals „Twist!“
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team