Nassfutter für Hunde: Was gehört wirklich in die Dose?

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4Pfoten-Urlaub Nassfutter für Hunde

Saftig, duftend, appetitlich – zumindest für Hunde: Nassfutter zählt zu den beliebtesten Futterarten überhaupt. Es riecht intensiver, wird oft besser akzeptiert als Trockenfutter und enthält von Natur aus mehr Flüssigkeit: Gut für Trinkmuffel mit Fell.

Doch ein Blick auf die Etiketten offenbart schnell: Nicht jede Dose hält, was das bunte Etikett verspricht. „Hoher Fleischanteil!“, „Mit Gemüse!“, „Natur pur!“ Es klingt gut, ist aber oft kreativ formuliert.

Wenn du möchtest, dass deine Fellnase gesund, fit und rundum gut versorgt ist, lohnt es sich, etwas genauer hinzusehen. Was gehört wirklich in die Dose? Welche Zutaten sind sinnvoll und welche eher Marketing als Mehrwert?

In diesem Artikel nehmen wir Nassfutter unter die Lupe: Klar, verständlich, ohne Fachchinesisch und mit allem, was du wissen musst, um die richtige Wahl zu treffen. Für deinen Hund. Und für dich.

Fleisch ist nicht gleich Fleisch – die Sache mit den Anteilen

„Mit 70 % Fleischanteil!“ – klingt super, oder? Doch was auf der Vorderseite der Dose wie ein Qualitätsversprechen wirkt, ist in Wahrheit oft eine Frage der Auslegung. Denn „Fleisch“ meint nicht automatisch Filetstückchen oder hochwertiges Muskelfleisch.

4Pfoten-Urlaub Gesundes Futter für Hunde
4Pfoten-Urlaub viel Fleisch im Hundefutter

Was wirklich zählt:

Viele Hersteller verwenden den Begriff „Fleisch“ als Sammelbegriff, und dazu zählen auch Innereien wie Leber, Niere oder Herz. Diese sind per se nicht schlecht. Im Gegenteil, sie liefern wichtige Nährstoffe. Aber es kommt auf das Verhältnis an. Ein ausgewogenes Nassfutter enthält in der Regel:

  • einen hohen Anteil an Muskelfleisch (für Eiweiß & Energie)
  • einen kleineren Anteil an Innereien (für Vitamine & Spurenelemente)
  • und möglichst wenig „tierische Nebenerzeugnisse“, deren Herkunft nicht genau benannt ist

Tierische Nebenerzeugnisse? Ja – aber bitte konkret.

Wenn auf dem Etikett nur „tierische Nebenerzeugnisse“ steht, solltest du stutzig werden. Denn darunter kann alles Mögliche fallen: vom Mageninhalt über Sehnen bis zu Schlachtabfällen, die für Menschen nicht mehr verwertbar sind. Gute Hersteller geben genau an, was verwendet wurde und in welchem Verhältnis.

Kleiner Mythos:

Ein hoher Fleischanteil klingt nach Luxus, ist aber kein Garant für Qualität. Entscheidend ist nicht nur das „wie viel“, sondern das „was genau“. Eine gut ausgewogene Zusammensetzung mit Muskelfleisch, Herz und Leber ist für deinen Vierbeiner oft wertvoller als eine mysteriöse 80-Prozent-Zahl ohne nähere Angaben.

Was sonst noch drinsteckt: Gemüse, Brühe, Öle – sinnvoll oder überflüssig?

Nassfutter besteht nicht nur aus Fleisch, und das ist auch gut so. Denn für eine ausgewogene Ernährung braucht dein Hund mehr als Eiweiß und Fett. Doch was in der Dose als „Zusatz“ mitkommt, ist nicht immer sinnvoll – und manchmal sogar überflüssig.

Gemüse & Kräuter – bitte ja, aber ausgewogen

4Pfoten-Urlaub Kürbis und Möhren im Hundefutter
4Pfoten-Urlaub gesundes Gemüse im Hundefutter

Karotten, Zucchini, Kürbis, Süßkartoffeln: Viele Gemüsesorten liefern wertvolle Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. In moderaten Mengen unterstützen sie die Verdauung und sorgen für Abwechslung im Napf. Auch Kräuter wie Petersilie oder Löwenzahn können – richtig dosiert – das Immunsystem stärken.

Aber: Ein Hundefutter sollte nicht zur Gemüsesuppe werden. Der Hauptanteil bleibt tierisch, sonst geht’s schnell in Richtung Mangelversorgung.

Brühe – mehr als nur Füllstoff?

Viele Nassfutter enthalten Brühe. Klingt harmlos – doch was steckt dahinter? Manchmal ist es einfach Wasser mit Fleischgeschmack, das beim Kochprozess entsteht und den Feuchtigkeitsgehalt erhöht. Wenn Brühe auf dem Etikett ganz oben steht, ist Vorsicht angesagt: Dann kann es sich um ein „gestrecktes“ Produkt handeln.

Gut ist: Wenn Brühe zusätzlich zum Fleischanteil verwendet wird – nicht anstelle davon.

Öle & Fette – unterschätzte Energiequelle

Hochwertige Öle liefern essenzielle Fettsäuren, die dein Hund nicht selbst produzieren kann. Lachsöl zum Beispiel ist ein Klassiker für Haut, Fell und Gelenke. Auch Leinöl oder Hanföl sind beliebt.

Problematisch wird es nur, wenn die Öle nicht näher bezeichnet sind, sondern etwa als „pflanzliche Öle und Fette“ auftauchen. Dann bleibt offen, was genau drin ist und ob dein Hund es verträgt.

Was nicht reingehört: Zucker, Getreide, Konservierungsstoffe

Es klingt paradox, aber: In vielen Dosen lauern Zutaten, die in Hundefutter schlicht nichts verloren haben. Sie schaden mehr, als sie nützen und sind oft nur aus einem Grund drin: billig oder hübsch.

Zucker – süß, aber völlig fehl am Platz

Zucker macht nicht nur Kinder zappelig, er bringt auch bei Hunden den Stoffwechsel durcheinander, kann Zähne schädigen, Übergewicht fördern und langfristig Organe belasten.

Warum ist er dann überhaupt drin? Ganz einfach: um Farbe und Geruch zu beeinflussen. Eine schöne Bräunung, ein intensiver Duft – das wirkt auf uns Menschen ansprechend. Dein Hund bräuchte das alles nicht.

Getreide – nicht immer schlecht, aber oft zu viel

Getreide ist günstig. Deshalb nutzen es viele Hersteller als Füllstoff, und zwar in Mengen, die der Hund kaum verdauen kann. Weizen, Mais oder Soja können Allergien auslösen und haben wenig Nährwert für carnivore Tiere. Ein kleiner Anteil gut verdaulicher Kohlenhydrate (z. B. Reis oder Hirse) ist okay, aber bitte nicht als Hauptbestandteil.

Konservierungsstoffe & Geschmacksverstärker – unnötig bei guter Qualität

Wenn das Nassfutter richtig hergestellt, schonend erhitzt und luftdicht verschlossen wird, braucht es keine künstlichen Konservierungsstoffe. Wer sie dennoch verwendet, spart oft an anderer Stelle – etwa bei Hygiene oder Verarbeitung.

Was du meiden solltest:

  • „Zucker“, „Karamell“, „Melasse“
  • „pflanzliche Nebenerzeugnisse“ (ohne nähere Angabe)
  • „Aromen“, „Geschmacksverstärker“, „Farbstoffe“
  • „Getreide“, wenn es weit vorn in der Zutatenliste steht

Etiketten richtig lesen – Was sagen die Begriffe wirklich aus?

4Pfoten-Urlaub Nassfutter für Hunde
4Pfoten-Urlaub Nassfutter für den Vierbeiner

Du willst wissen, was im Napf deines Hundes landet? Dann hilft nur eins: Dose umdrehen, Lupe raus und kritisch lesen. Denn viele Begriffe klingen gut, sagen aber wenig.

1. „Mit Huhn“ ist nicht gleich „aus Huhn“

Steht auf der Dose „mit Huhn“, bedeutet das: Es muss lediglich ein Mindestanteil Huhn enthalten sein – laut Gesetz reicht schon ein Anteil von 4 %.

Wenn du also echtes Huhn willst: Achte auf Formulierungen wie „70 % Hühnerfleisch“ oder „aus 100 % Huhn, davon 65 % Muskelfleisch, 35 % Leber“. Je präziser, desto besser.

2. „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ – der Klassiker der Verschleierung

Diese Formulierung lässt Spielraum – viel zu viel. Ohne genaue Angabe weißt du nicht, ob dein Hund Herz und Leber bekommt oder Schnäbel, Hufe und Federn. Seriöse Hersteller geben Details an, z. B. „Muskelfleisch vom Rind, Hühnerherz, Lammleber“.

3. „Alleinfuttermittel“ vs. „Ergänzungsfutter“

Alleinfuttermittel decken den Tagesbedarf deines Hundes komplett ab – kein Zusatz nötig. Ergänzungsfutter tut das nicht und ist eher als Snack oder Beiwerk gedacht. Viele Verpackungen suggerieren Vollwertigkeit – sind es aber nicht.

4. „Ohne Zuckerzusatz“ – nicht automatisch zuckerfrei

Auch in Futter ohne zugesetzten Zucker kann Zucker enthalten sein, z. B. in Form von Rübenmelasse oder Karamell. Lies die Zutatenliste – nicht die Werbeslogans.

5. „Naturbelassen“, „Premium“, „Deluxe“ – reine Marketingvokabeln

Diese Begriffe sind gesetzlich nicht geschützt. Jeder Hersteller darf sie verwenden, unabhängig von der tatsächlichen Qualität.

Unser Tipp: Vertrau nicht auf die Frontseite – sie ist Werbung. Die Rückseite zeigt, ob dein Hund wirklich bekommt, was draufsteht.

Lagerung, Haltbarkeit & Dosennachhaltigkeit – so geht’s richtig

Du hast das perfekte Nassfutter gefunden – jetzt willst du, dass es frisch bleibt und dein Hund davon auch morgen noch etwas hat. Gute Wahl! Aber auch bei der Lagerung und beim Umgang mit der Dose gibt’s ein paar Dinge zu beachten:

Ungeöffnete Dosen

  • Kühl, trocken und dunkel lagern
  • Nicht über 25 °C – also: keine Lagerung in der prallen Sonne oder im Auto
  • Auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten – und im Zweifel: riechen, schauen, testen (du, nicht der Hund)

Geöffnete Dosen

  • Sofort in den Kühlschrank
  • Innerhalb von 1–2 Tagen verbrauchen
  • Am besten mit Deckel oder Folie abdecken – verhindert Austrocknung und Geruchsbelästigung
  • Wichtig: Vor dem Verfüttern auf Zimmertemperatur bringen. Kühlschrankkalt ist für Hunde unappetitlich und belastet den Magen.

Nachhaltigkeit & Verpackung

  • Aluminiumdosen sind recycelbar – bitte vollständig entleert und sauber in den Gelben Sack
  • Alternativen: Wurstform im Darm (meist weniger Müll), Nachfüllsysteme bei hochwertigen Herstellern
  • Kleine Dosen für kleine Hunde – große Dosen nur, wenn du sicher bist, dass du sie schnell verbrauchst

Kleiner Extra-Tipp:

Wenn du auf Reisen gehst, nimm lieber mehrere kleine Dosen mit. Sie lassen sich im Urlaub mit Hund besser portionieren und du hast weniger Risiko, Futter wegwerfen zu müssen.

Fazit: Augen auf beim Dosenkauf – und was dein Hund wirklich braucht

Nassfutter kann eine hervorragende Grundlage für die Ernährung deines Hundes sein – wenn du weißt, worauf du achten musst. Lass dich nicht von Werbeversprechen blenden, sondern schau genau hin: Welche Zutaten stecken wirklich drin? Was sagt die Deklaration? Und passt das Futter zu den Bedürfnissen deiner Fellnase?

Je klarer und ehrlicher die Angaben, desto besser für deinen Hund – und für dein Gefühl. Denn wer einmal das richtige Futter gefunden hat, kann sich entspannen: im Alltag, auf Reisen und beim nächsten Urlaub mit Hund.

Und dein Vierbeiner? Der wird es dir danken. Mit glänzendem Fell, gesunder Verdauung und einem fröhlichen Schwanzwedeln am Napf.

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

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