Hundesport – was es nicht alles gibt!

Hundesportarten – was es nicht alles gibt!

Ein Überblick

4Pfoten-Urlaub Pause nach getaner Arbeit ist auch wichtig

Für Hunde ist körperliche und geistige Beschäftigung genauso wichtig wie für uns Menschen. Aber so wie wir Menschen uns nicht für jede Sportart begeistern können, haben auch Hunde ihre Vorlieben und vor allem Bedürfnisse. Wir nennen Ihnen hier zahlreiche Hunde-Sportarten für jeden Geschmack und jede Veranlagung – viel Spaß beim Stöbern!

Agility / Mobility / Degility

Das rasante Agility stammt ursprünglich aus Großbritannien und wurde vom Springreiten inspiriert. Es erfordert eine exzellente Zusammenarbeit von Hund und Mensch und stärkt die Bindung zwischen beiden enorm. Allerdings fordert diese Sportart auch von beiden Teampartnern eine hohe Agilität. Der Vierbeiner soll in möglichst kurzer Zeit unterschiedliche Hindernisse auf einem vorgegebenen Parcours bewältigen. Sein Mensch leitet ihn durch Stimme und Gestik an. Hilfsmittel wie Klicker, Leine oder Leckerli sind nicht geduldet.

Zu den klassischen Hindernissen zählen Hürden, Tunnel, Slalom, Reifen, Wippen, Laufstege und noch so einiges mehr. Die Art des jeweiligen Parcours wird in der Regel auf die Größe des Hundes abgestimmt, und grundsätzlich kann jeder Vierbeiner sich hier beweisen. Bei schweren, sehr großen und auch jungen Hunden ist Vorsicht geboten, denn die vielen geforderten Sprünge können die Gelenke stark belasten.

Das Mobility ist eine mildere Variante des Agility. Die Hindernisse werden einem schonenderen Training angepasst, und Zeit oder Wettbewerb spielen hier keine Rolle. Viele gerätefreie Übungen stammen sogar aus der Physiotherapie und fördern Gesundheit und Beweglichkeit.

Das Degility verknüpft die beiden Sportarten Agility und Mobility. Auch hier soll ein Hindernisparcours bewältigt werden, aber ganz ohne Leistungs- oder Zeitdruck. Die Beweglichkeit des Hundes und auch sein Konzentrationsvermögen werden spielerisch gefördert. Da der Parcours an die Stärken und Schwächen der Vierbeiner angepasst wird, eignet sich dieser Sport auch für die tierischen Senioren sowie für Hunde mit Handicap.

Dog Dancing

Diese Sportart verbindet Elemente des Tanzens mit denen des Dressurreitens. Eine englische Bezeichnung lautet „Heelwork to Music“. Hund und Mensch erarbeiten eine gemeinsame Choreographie aus Kommandos und Kunststückchen zu einem bestimmten Musikstück.

Beliebte Elemente beim Dog Dancing sind Pfotenarbeit, Sprünge, Beinslalom und vieles mehr. Die Konzentration des Hundes wird dabei sehr gefordert, denn er muss auf jede kleinste Bewegung seines Menschen achten. Da die Choreographie individuell zusammengestellt wird, eignet sie sich für praktisch jeden Hund – egal, wie alt oder schwer er ist oder zu welcher Rasse er gehört.

Dog Frisbee oder Discdogging

4Pfoten-Urlaub Dog Frisbee

Diese Sportart für Hunde ähnelt dem des menschlichen Frisbee-Spiels sehr. Der Halter des Hundes schleudert das Frisbee nach vorn, der Hund verfolgt die Wurfscheibe, fängt sie und bringt sie zu seinem Menschen zurück.

Es gibt drei unterschiedliche Wettkampf-Varianten: Freestyle sowie Mini und Long Distance.

Diese Sportart eignet sich vor allem für Hunde, die einen hohen Bewegungsdrang haben, sehr fit sind und einen ausgeprägten Spieltrieb haben. Für junge, große und schwere Hunde ist das Dog Frisbee wegen der oft spektakulären Fangmanöver nicht zu empfehlen.

Dummy Training

Bei einem Dummy handelt es sich um ein Stoffsäckchen, das mit Granulat oder Sägemehl gefüllt ist. Das Training eignet sich besonders gut für Hunderassen, die ihren Jagdtrieb auf tierfreundliche Weise ausleben sollen. Angesprochen sind unter anderem die vielen unterschiedlichen Retriever-Varianten, die auf das Apportieren angeschossener Beute, vor allem Wasservögel, gezüchtet wurden.

Leistungshüten

4Pfoten-Urlaub Schafe hüten

Hier sind alle Schäferhunde und Hirtenhunde gefragt: Sie sollen im Rahmen eines Berufswettkampfs ihren Menschen – den Schafhirten – beim Hüten einer fremden Schafherde unterstützen. Zu den typischen Aufgaben gehören das Auspferchen, das Verhalten im weiten und engen Gehüt sowie im Engweg, das Treiben der Herde durch den Straßenverkehr oder über eine Brücke und das Einpferchen. In die Bewertung der Wettkampfrichter fließen auch Selbstständigkeit, Gehorsam und Fleiß des Vierbeiners ein.

Obedience und Rally Obedience

Obwohl die beiden Sportarten sehr ähnlich klingen, handelt es sich hier um zwei unterschiedliche Kategorien.

Obedience heißt zu deutsch „Gehorsam“. Es geht darum, dass der Vierbeiner die genannten Kommandos zeitnah und präzise befolgt. Neben dem Umsetzen der Grundkommandos ist unter anderem auch das Apportieren, positives Sozialverhalten, Ablage und Geruchsidentifizierung gefragt.

Diese Sportart eignet sich für Hunde, die von Natur aus gern lernen, ihrem Menschen gefallen und geistig gefordert werden wollen.

Beim Rally Obedience wird das klassische Obedience mit Elementen aus dem Agility verknüpft. Das Team aus Mensch und Hund absolviert einen Parcours mit Hinweisschildern, auf denen Tricks und Kommandos verzeichnet sind. Der Durchlauf erfordert eine hohe Konzentration und körperliche Leistungsfähigkeit.

Da Leckerli und verbales Lob nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht sind, eignet sich der Einstieg auch für Anfänger, die sich über schnelle Erfolgserlebnisse freuen.

Fährtensuche und Mantrailing

4Pfoten-Urlaub Mantrailing

Bei beiden Sportarten ist Nasenarbeit gefragt. Während bei der Fährtensuche so genannte mechanische Spuren aus beschädigter Erdoberfläche, Mikroorganismen und zertretener Vegetation gelegt werden, wird beim Mantrailing eine menschliche Geruchsspur verfolgt.

Der Hund ist jeweils gefordert, eine künstlich gelegte Fährte eigenständig und ohne Ablenkung zu verfolgen. Besonders für Hunde mit natürlicher Veranlagung für Jagd und Suche ist diese Sportart hervorragend geeignet.

Dog Diving

Beim Dog Diving springt der Vierbeiner von einer erhöhten Plattform möglichst weit ins Wasser. Vierbeiner, die nicht gerade auf den Sieg aus sind, haben zumindest eine Menge Spaß dabei.

Um die Hunde zu motivieren, wird oft ein Spielzeug ins Wasser geworfen. Da dieser Sport sehr gelenkschonend ist, können im Prinzip alle Hunde jeglicher Rassen und Gewichtsklassen mitmachen.

Coursing

Diese Renn-Sportart ist in erster Linie für Windhunde konzipiert, eignet sich aber für alle Vierbeiner, die gern sehr schnell flitzen. Die Hunde verfolgen eine Hasen-Attrappe und sollen dabei zu Höchstleistungen in Sachen Geschwindigkeit motiviert werden. Gerade Windhunde haben wenig Möglichkeiten, ihr ausgeprägtes Bedürfnis nach schneller Bewegung auszuleben, daher ist diese Sportart für sie sehr empfehlenswert.

Flyball

4Pfoten-Urlaub Flyball

Diese Mannschaftssportart für Hund und Mensch wurde in den USA erfunden. Sie verknüpft Geschicklichkeit, Geschwindigkeit und den Spaß am Spiel mit einem Ball. In der Regel treten zwei Mannschaften auf parallelen Bahnen gegeneinander an. Eine Mannschaft besteht aus vier Mensch-Hund-Teams.

Ertönt das Startsignal, sollen die Vierbeiner mehrere Hürden überspringen. Anschließend betätigen die Hunde (!) eine Flyball-Maschine. Diese wirft einen Ball aus, die Hunde fangen den Ball und überwinden auf dem Rückweg denselben Hindernis-Parcours in umgekehrter Richtung. Ist der Hund am Ziel angekommen, sprintet der nächste los.

Im Grunde ist auch diese Sportart für alle fitten Vierbeiner geeignet; die Höhe der Hürden wird an die Größe des kleinsten Hundes angepasst.

Begleithundesport

Zum Begleithundesport gehören Gehorsams- und Geschicklichkeitsübungen. Das Training ermöglicht eine zuverlässige Basisausbildung für alle Vierbeiner. Die positive Verstärkung durch den Halter steht dabei im Vordergrund, allerdings werden weder Leckerli noch Spielzeug verwendet. Der Hund lernt, ausschließlich auf die verbale und Körpersprache des Halters zu reagieren, die Grundkommandos zu befolgen, bei Stress und Ablenkung die Ruhe zu bewahren und optimal an der Leine zu gehen.

Sind die Hunde wenigstens 15 Monate alt, können sie nach ihrer Ausbildung die Begleithundeprüfung ablegen.

Die Sportart eignet sich für alle Rassen und alle Altersgruppen.

Gebrauchshundesport

Diese Sportart wird auch als Vielseitigkeitssport bezeichnet und trifft es damit sehr genau. Das Training beinhaltet Grundkommandos, Nasenarbeit in Form vom Folgen einer menschlichen Trittspur, Übungen in Gehorsam und Gewandtheit, Apportieren über Hindernisse, Belastbarkeit und Schutzdienst.

Die Voraussetzungen beim Hund sind Selbstsicherheit und eine hohe Leistungs- bzw. Arbeitsbereitschaft, das zügige und genaue Befolgen von Kommandos und die Fähigkeit, auch unter Ablenkungsversuchen bei der Sache zu bleiben. Von den Menschen werden Sachverständnis und viel Geduld verlangt.

Im Rahmen dieser Sportart kann auch die Gebrauchshundeprüfung abgelegt werden.

Rettungshundesport

4Pfoten-Urlaub Rettungshund

Im Grunde geht es hier um die Ausbildung von Rettungshunden, allerdings unter vollkommen sportlichen Aspekten – ohne Sanitäter-Ausbildung des Hundeführers oder die Einsatzbereitschaft in Notfällen. Die Hunde sollten wie beim Mantrailing eine hohe Konzentrationsfähigkeit und eine gute Spürnase mitbringen und sozial sehr gut verträglich sein.

Inhalte des Trainings sind Fährten- und Flächensuche, Wasserrettung, Trümmersuche und Lawinensuche. Auch Übungen in Gehorsam und Geschicklichkeit sind Bestandteil.

Diensthunde-Biathlon / Dog Biathlon

Der Diensthunde-Biathlon ist ein Wettbewerb, an dem Diensthunde mit ihren Hundeführer/innen teilnehmen. Sie absolvieren einen Geländelauf von sechs bis elf Kilometern und bewältigen dabei innerhalb eines gewissen Zeitlimits unterschiedliche Hindernisse und Aufgaben. Dazu gehören zum Beispiel Radfahren, Schwimmen und das Überspringen von Baumstämmen sowie Schutzdienst und Schießübungen.

Eine „entschärfte“ Version gibt es für Nicht-Diensthunde, den Dog Biathlon. Die Rahmenbedingungen sind ähnlich, allerdings werden Schutzdienst und Schießübungen ausgeklammert. Eine schöne Sportart, in der das Mensch-Hund-Team seine Zusammenarbeit erleben und messen kann!

Mondioring

Das Mondioring ist ebenfalls eine anerkannte Hundesportart und wird als Unterart des Diensthundesports betrachtet. Es gibt drei Unterkategorien mit international übereinstimmenden Prüfungsordnungen. Die Kategorien sind Unterordnung (Apportieren, Futterverweigerung etc.), Sprünge (auch Weitsprünge und über Steilwände) sowie Schutzdienst (Abwehr simulierter Attacken, Verteidigung von Hundeführer und Gegenständen etc.).

Hund und Hundeführer müssen Nervenstärke, Disziplin, Konzentration und gutes Training mitbringen.

Turnierhundesport

Diese Sportart wird auch als Breitensport oder Leichtathletik mit Hund bezeichnet und beinhaltet unter anderem Hindernislauf, Vierkampf, Geländelauf, CSC (Combination-Speed-Up) und K.O. Cup.

Die erfolgreich abgelegte Begleithundeprüfung ist Voraussetzung, außerdem sollte der Vierbeiner natürlich viel Spaß daran haben, sich zu bewegen und seinem Menschen zu gehorchen. Hund und Mensch sollten eine gewisse Fitness und Athletik aufweisen.

Zughundesport

4Pfoten-Urlaub Zughundesport

Ob das Ziehen eines Schlittens, einer Kutsche, in einer Hundegruppe oder allein – der Zughundesport umfasst alle Kategorien an Hundesportarten, in denen der Vierbeiner als Zugtier in Aktion tritt. Es gibt neben dem Schlitten- oder Kutschziehen auch Varianten ohne Gefährt. Das heißt, der Mensch wird direkt vorangezogen. Bekannt sind hier das Canicross oder Caniwandern bzw. Dogtrekking.

Teamgeist, viel körperliche Kraft, eine starke Kondition und eine hohe Konzentrationsfähigkeit sind hier absolute Voraussetzung.

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

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