Rügen mit Hund: Zwischen Kreidefelsen, Küstenwind und Kuschelzeit

Ob Kreideküste oder Küstenwind – Rügen ist nicht nur eine der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands, sondern auch ein echtes Highlight für Hundemenschen. Die größte Insel des Landes lockt mit langen Stränden, ausgedehnten Wäldern, charmanten Küstenorten und jeder Menge tierfreundlicher Gastgeber.
Was Rügen so besonders macht? Es ist diese Mischung aus unberührter Natur, frischer Ostseeluft und der entspannten Gelassenheit, die man spürt, sobald man das Festland verlässt. Für viele ist Rügen ein Ort der Ruhe. Und für Hunde oft das erste große Abenteuer im Sand.
Wer mit Hund reist, weiß: Nicht überall ist man willkommen. Auf Rügen aber ist das anders. Vom kleinen Ferienhaus am Bodden bis zur Promenade von Binz: Vierbeiner gehören hier ganz selbstverständlich dazu. Und das merkt man. An den Wasserstellen vor Cafés. An den Hundestränden mit Leckerlis. Und an den Gesprächen mit Einheimischen, die zuerst fragen: „Wie heißt er denn?“ Und nicht: „Ist der gefährlich?“
Also: Leine bereit? Nase in den Wind? Willkommen auf Rügen. Wo nicht nur das Meer Wellen schlägt – sondern auch Herzen.
Von Bergen bis Binz: Welche Orte lohnen sich mit Vierbeiner?
Rügen ist vielseitig, und genau das macht die Insel für Hundemenschen so spannend. Ob lebendig oder ruhig, mondän oder bodenständig – hier findet jede:r den passenden Urlaubsort. Und das Beste: In fast jedem davon gibt es Angebote für Fellnasen.
Bergen: Als „Inselhauptstadt“ liegt sie zentral und ist ein guter Ausgangspunkt für Entdeckungstouren. Für Hundebesitzer:innen ist Bergen eher praktisch als pittoresk – aber mit netten Grünflächen und kurzer Anbindung in alle Richtungen.
Binz: Der Klassiker unter den Seebädern. Edle Promenade, feiner Sandstrand, elegante Bäderarchitektur. Und mehrere ausgewiesene Hundestrände, gute Infrastruktur, viele Cafés, in denen ein Wassernapf selbstverständlich ist. Ideal für Mensch-Hund-Teams mit Sinn für Stil.

Sellin: Ähnlich charmant, aber etwas ruhiger. Die berühmte Seebrücke ist ein Fotospot – auch oder vor allem mit Hund. Die Umgebung bietet schöne Spazierwege im Wald und Richtung Südstrand, dazu hundefreundliche Unterkünfte mit Herz.
Göhren: Familienfreundlich, übersichtlich, mit eigenem Hundestrand. Hier lässt sich entspannt urlauben, ohne auf Komfort zu verzichten.
Thiessow & Umgebung: Für alle, die Ruhe suchen. Am südöstlichen Zipfel der Insel gelegen, punktet die Region mit Natur, Weite und wenig Trubel. Perfekt für Hunde, die lieber rennen als posieren.
Kap Arkona: Kein Ort im klassischen Sinn, sondern ein Ausflugsziel mit Wow-Effekt. Hunde dürfen mit – auf den Wegen, nicht auf die Türme. Aber allein die Klippen, das Licht und die Atmosphäre lohnen sich. Und für alle, die mögen: kleine Wanderung zur Steilküste inklusive.
Jeder Ort auf Rügen hat seine eigene Note – und oft auch ein Extra für Vierbeiner. Wichtig ist nur: vorher prüfen, wo Leinenpflicht gilt. Aber dazu kommen wir gleich noch.

Strandvergnügen auf Pfoten – Die schönsten Hundestrände auf Rügen
Rügen ohne Strand ist wie ein Hund ohne Schnüffelnase – es geht, aber macht nur halb so viel Freude. Gut, dass die Insel mit einer Vielzahl an Hundestränden aufwartet, die sowohl Zwei- als auch Vierbeinern das Herz aufgehen lassen.
Binz – Hundestrandabschnitte 1 und 52:
Hier ist für alles gesorgt: Sand, Platz, Wasser und selbst zur Hauptsaison ein vergleichsweise entspanntes Miteinander. Viele Urlauber:innen kennen die Abschnitte, aber es bleibt trotzdem hundefreundlich und gepflegt. Ideal für Sozialkontakte – auch auf vier Pfoten.
Göhren – Hundestrand Nord & Süd:
Hier wird’s familiärer. Kleinere Abschnitte, ruhigeres Publikum, aber mit allem, was dazugehört: viel Sand, kurze Wege zum Ort und ein nahegelegener Wald für die Gassi-Runde danach.
Sellin – Südstrand (Nähe Seebrücke):
Eine überzeugende Kombination aus Postkartenkulisse und echter Lebensfreude. Wer früh kommt, erwischt einen traumhaften Sonnenaufgang und meist auch die erste buddelwillige Hundepfote des Tages.
Thiessow – Strand an der Surfschule:
Fast ein Geheimtipp: wenig los, viel Platz, entspannte Atmosphäre. Und gleich nebenan gibt es Fischbrötchen für die Menschen und Frischwasser fürs Rudel.

Dranske & Nonnevitz:
Die Nordwestküste der Insel bietet naturbelassene Strände, an denen sich auch größere Hunde mal so richtig auspowern können. Wind, Wellen und Weite – hier atmet man tief durch. Und buddelt noch tiefer.
Wichtig zu wissen:
Die meisten Hundestrände sind ausgeschildert und in der Hauptsaison (Mai bis September) die beste Wahl für freie Bewegung. Dennoch gilt auch hier: Rücksicht nehmen, andere Gäste im Blick behalten und bitte keine „Hinterlassenschaften“ im Sand verstecken. (Die Natur dankt.)
Leinen los – aber bitte mit Respekt
So schön es ist, dem Hund beim Rennen durchs Dünengras zuzusehen – auf Rügen gilt, wie an fast allen Küstenregionen: Natur- und Tierschutz stehen an erster Stelle. Und das bedeutet in vielen Bereichen: Leinenpflicht.
Gerade in Naturschutzgebieten, Wäldern und auf den Deichen ist Rücksicht nicht nur eine freundliche Geste, sondern Pflicht. Warum? Weil hier Wildtiere leben, die durch freilaufende Hunde massiv gestört werden können. Besonders in der Brut- und Setzzeit (Frühling bis Frühsommer) ist das Risiko hoch, dass Rehkitze oder bodenbrütende Vögel verletzt oder aufgescheucht werden.
Aber keine Sorge: Das heißt nicht, dass Rügen zum „Hunde-an-die-Kette“-Urlaub verkommt. Viele Wege sind zwar leinenpflichtig, aber trotzdem traumhaft schön. Und an den ausgewiesenen Hundestränden dürfen die Leinen in der Nebensaison (oft ab Oktober bis Ende April) meist komplett weg.
Ein paar einfache Tipps für ein respektvolles Miteinander:
- Immer Hundekotbeutel dabeihaben (und bitte auch nutzen)
- In Restaurants und Cafés lieber vorher fragen, ob der Hund willkommen ist; auch wenn es offensichtlich wirkt.
- Nicht jeder Hund liebt andere Hunde: Lieber Abstand halten, bis geklärt ist, ob Kontakt gewünscht ist
- Wildtiere beobachten? Ja. Jagen? Nein. (Auch nicht „nur gucken“ ohne Leine.)
Kurz: Rücksicht macht den Unterschied. Und sie sorgt dafür, dass auch in Zukunft noch überall „Hunde willkommen“ stehen darf statt „Hunde verboten“.
Wanderschuhe an und los – Spaziergänge & Wanderungen

Rügen ist nicht nur eine Insel der Strände – sondern auch der Wege. Und manche davon sind wie gemacht für Spaziergänge und Wanderungen mit Vierbeiner: abwechslungsreich, schnüffelintensiv und mit genügend Pausenplätzen für Mensch und Hund.
1. Hochuferweg von Sassnitz zum Königsstuhl
Ein Klassiker mit Postkartenaussicht: etwa 11 Kilometer lang, gut ausgeschildert, mit spektakulären Ausblicken auf die Kreidefelsen und das Meer. Hunde sollten hier angeleint bleiben, aber die Gerüche, Geräusche und das Licht unter den Buchen machen die Tour zu einem echten Erlebnis.
2. Spaziergang um den Schmachter See (Binz)
Kurze Runde (ca. 2,5 km) – perfekt für den Morgen oder das sanfte Auslaufen am Abend. Ruhig, grün, mit Bänken, Seeblick und viel Vogelgezwitscher. Und für die Menschen: gleich in der Nähe liegt die Promenade mit Kaffee und Kuchen.
3. Zickersche Berge – Halbinsel Mönchgut
Hier wird’s hügelig! Eine der schönsten Landschaften der Insel – offen, weit, ursprünglich. Die Runde über die „Berge“ (eher sanfte Hügel) dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden, je nach Tempo. Wer mag, verlängert Richtung Gager oder Groß Zicker.
4. Kap Arkona zur Steilküste
Ein eindrucksvoller Spaziergang entlang der Küste. Teilweise windig, aber landschaftlich einmalig. Tipp: Bei gutem Wetter Picknick mitnehmen und auf einer der Bänke die Aussicht genießen – mit dem Hund an der Seite, Wind in den Haaren, Ruhe im Kopf.
5. Wanderung rund um Putbus und den Schlosspark
Etwas kultivierter, aber nicht weniger schön. Die gepflegten Wege durch den Park, die alten Alleen und der nahegelegene Hafen Lauterbach bieten eine stilvolle Kulisse für entspannte Runden.
Wichtig: In vielen Gebieten gibt es Wasserstellen, aber nicht überall. Daher: Immer eine Flasche Wasser und einen Napf dabeihaben. Und wer längere Strecken plant, sollte den Hund gut beobachten: Heißer Asphalt oder scharfkantige Steine belasten die empfindlichen Pfoten.
Kulinarische Zwischenstopps mit Hund (überarbeitet)
Rügen schmeckt. Und das nicht nur nach Fischbrötchen und Sand zwischen den Zähnen, sondern nach ehrlicher Küche, frischen Produkten und norddeutscher Gastfreundschaft. Und das Beste: An vielen Orten ist der Hund nicht nur geduldet, sondern willkommen.
Hundewillkommene Cafés & Restaurants:
Rügen hat in Sachen Hundefreundlichkeit die Nase vorn, besonders in Orten wie Sellin und Binz. Viele Cafés stellen ohne Nachfrage einen Napf bereit, manche bieten sogar Leckerli für die vierbeinige Begleitung. Ein besonderes Highlight: das Café & Bäckerei Peters am Fährhafen Mukran in Sassnitz. Außenplätze mit Meerblick, hausgemachte Kuchen – und Hunde? Herzlich willkommen.
Bauernmärkte & Hofläden:
Wer regional einkaufen will, wird auf dem Rügen-Markt in Thiessow fündig. Von Mai bis Oktober immer dienstags und donnerstags (9 bis 16 Uhr), mit rund 80 bis 100 Ständen – Käse, Honig, Räucherfisch, Kunsthandwerk. Hunde sind ausdrücklich erlaubt, viele Marktstände haben ein Lächeln (und manchmal auch eine Streicheleinheit) für die tierischen Besucher übrig.
Fischbuden mit Meerblick:
In Sassnitz, Lauterbach und am Hafen von Breege gibt es zahlreiche Möglichkeiten, frischen Fisch zu genießen. Wer seinen Hund bei sich hält, kann fast überall draußen essen. Tipp: Immer vorher prüfen, ob nicht gerade Fischreste herumliegen. Hunde finden’s großartig, Mensch eher weniger.
Picknick auf Rügen-Art:
Manchmal ist das Einfachste das Schönste: Frische Brötchen, ein bisschen Käse, Obst – und dann ab in die Dünen oder an eine ruhige Stelle im Wald. Decke ausbreiten, Hund schnarcht im Schatten, Möwen meckern im Hintergrund. Urlaub.
Und am Ende sagt Luca:

„Also ich weiß ja nicht, wie’s euch geht – aber ich hab Sand zwischen den Pfoten, Salz auf der Zunge und ’ne Menge neue Lieblingsplätze im Kopf. Rügen war ’ne gute Idee. Wegen der Strände, klar – aber vor allem wegen der Menschen, die uns so genommen haben, wie wir sind. Schwanzwedelnd, schnuppernd, manchmal ein bisschen schmutzig – aber immer mit Herz.“
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Euer 4Pfoten-Urlaub-Team