Dummy Training mit Hund – Apportierspaß für Körper und Kopf

In unserer Reihe „Hundesport“ stellen wir euch heute das Dummy Training vor.
Dummy Training mit Hund: Mehr als nur Apportieren
Das Dummy Training ist eine der beliebtesten und vielseitigsten Beschäftigungsarten für Hunde. Was ursprünglich aus der Jagdhundeausbildung stammt, hat sich längst zum idealen Freizeitvergnügen für aktive Hunde und ihre Besitzer entwickelt – und lässt sich perfekt in den Hunde-Urlaub integrieren.
In diesem Beitrag erfahrt ihr:
- Was Dummy Training ist und welche Hunde davon profitieren
- Welche Ausrüstung man braucht
- Wie du mit dem Training startest – Schritt für Schritt
- Wie sich Dummy Training im Urlaub nutzen lässt
- Welche Fehler du vermeiden sollten
Was ist Dummy Training überhaupt?

Beim Dummy Training lernt der Hund, einen speziellen Gegenstand – den Dummy – auf Kommando zu suchen, zu apportieren und korrekt zurückzubringen. Dabei stehen Kontrolle, Teamarbeit und Nasenarbeit im Mittelpunkt.
Im Gegensatz zum „einfachen Ballwerfen“ ist Dummy Training strukturiert, ruhig und durchdacht. Es fordert sowohl die körperliche Fitness als auch die geistige Auslastung deines Hundes – und macht obendrein richtig Spaß!
Für welche Hunde eignet sich Dummy Training?
Grundsätzlich kann jeder gesunde, apportierfreudige Hund am Dummy Training teilnehmen – unabhängig von Rasse oder Alter.
Besonders geeignet sind:
- Retriever-Rassen (z. B. Labrador, Golden Retriever)
- Jagdhunde
- Aussies, Border Collies & andere Arbeitshunde
- Mischlinge, die gerne tragen, suchen oder sich eng an ihrem Menschen orientieren
Auch Senioren oder Junghunde können – angepasst an ihre körperlichen Möglichkeiten – mitmachen. Wichtig ist, dass der Hund Spaß an der Zusammenarbeit mit dem Menschen hat.
Welche Ausrüstung braucht man fürs Dummy Training?
Die Grundausstattung ist überschaubar:
Dummy:
Der klassische Dummy besteht aus festem Stoff (meist Canvas), ist 250–500 g schwer und gut greifbar. Es gibt auch Varianten mit Fellüberzug oder für die Wasserarbeit.
Pfeife (optional):
Für die Distanzarbeit kann eine Hundepfeife hilfreich sein – für Rückruf, Stopp oder Richtungswechsel.
Leckerlis oder Futterdummy:
Ideal für Einsteigerhunde – der Dummy kann mit Futter befüllt werden, was die Motivation erhöht.
Schleppleine:

Gerade zu Beginn sinnvoll, um Impulskontrolle zu üben und Sicherheit zu geben.
Weste oder Dummy-Tasche:
Zum Tragen mehrerer Dummys bei Fortgeschrittenentraining.
Die 3 Grundbausteine des Dummy Trainings
- Markieren – Der Hund sieht, wo der Dummy landet und merkt sich die Position.
- Suchen – Der Hund findet einen versteckten Dummy durch Nasenarbeit.
- Einweisen – Der Hund folgt deiner Richtungsanweisung, um den Dummy zu finden.
Diese drei Elemente lassen sich beliebig kombinieren und auf den Trainingsstand des Hundes abstimmen.
Schritt-für-Schritt: So startest du mit Dummy Training
1. Apportieren aufbauen
Beginne mit einem Futterdummy in ruhiger Umgebung. Wirf den Dummy nur ein kurzes Stück und motiviere deinen Hund, ihn zu bringen. Tausche den Dummy gegen ein Leckerli und lobe kräftig.
👉Ziel: Der Hund bringt den Dummy freiwillig und gibt ihn ab – ohne Weglaufen, Kauen oder Spielen.
2. Markieren üben
Wirf den Dummy sichtbar ins hohe Gras oder hinter einen Baum. Schicke den Hund mit dem Kommando „Apport“ oder „Hol’s“.
Wichtig: Nicht sofort losschicken, sondern den Hund kurz warten lassen – das fördert die Impulskontrolle.
3. Suche aufbauen
Verstecke den Dummy, ohne dass der Hund es sieht. Gib das Kommando „Such“. Zunächst im nahen Radius und mit Hilfe – später auch auf größerer Fläche.
4. Einweisen
Fortgeschrittene Teams nutzen Richtungsanweisungen per Armzeichen oder Pfeife. Der Hund wird auf Entfernung dorthin geschickt, wo der Dummy liegt – ohne ihn vorher gesehen zu haben.
💡 Tipp: Wechsel regelmäßig die Übungen, um Langeweile zu vermeiden und die Lernmotivation hochzuhalten.
Dummy Training im Urlaub – Beschäftigung unterwegs

Ein großer Vorteil des Dummy Trainings: Es lässt sich überall und jederzeit durchführen. Egal ob du mit deinem Hund an der Küste, in den Bergen oder im Wald unterwegs sind – Dummys passen in jeden Rucksack und machen aus jedem Spaziergang ein echtes Abenteuer.
Urlaubsorte mit idealen Bedingungen:
- Weite Wiesen, Waldlichtungen, Dünenlandschaften
- Hundeerlaubte Strände für Wasserdummy-Training
- Wandergebiete mit abwechslungsreichem Gelände
Besonders im Campingurlaub oder bei längeren Outdoor-Ausflügen eignet sich Dummy Training hervorragend zur sinnvollen Auslastung zwischendurch – ohne spezielles Equipment oder große Vorbereitung.
Typische Anfängerfehler – und wie du sie vermeidest
Zu frühes Freilaufen
Sichere den Hund in der Anfangszeit mit einer Schleppleine – das vermeidet ungewolltes Weglaufen mit dem Dummy.
Zu viel Tempo
Geduld ist entscheidend. Baue die Aufgaben langsam auf, bevor du zu komplexeren Übungen übergehst.
Zu hektisch loben
Lobe gezielt, aber nicht übertrieben. Halte die Spannung, vermeide Reizüberflutung durch Schreien oder wildes Spiel.
Immer gleiche Umgebung
Wechsele die Trainingsorte – das hilft, die Generalisierung zu fördern (der Hund lernt, die Aufgabe unabhängig vom Ort zu lösen).
Auch für Familien ideal

Dummy Training ist eine tolle Möglichkeit, den Hund in die Familienaktivitäten zu integrieren. Kinder ab etwa 10 Jahren können unter Anleitung mithelfen – z. B. beim Werfen, Verstecken oder als „Beobachter“.
Vorteile:
- Fördert die Bindung zur ganzen Familie
- Fördert Verantwortungsbewusstsein bei Kindern
- Schafft gemeinsame, aktive Zeit mit dem Hund
Warum Dummy Training mehr ist als nur Spielen
Richtig angewendet ist Dummy Training:
- Kopfarbeit: Fördert Konzentration, Impulskontrolle & Problemlösung
- Bewegung: Sorgt für gesunde körperliche Auslastung
- Bindungsarbeit: Stärkt die Beziehung Mensch–Hund
- Ersatzjagd: Besonders bei jagdlich motivierten Hunden sinnvoll als Alternative zum „echten“ Jagen
Und: Es macht einfach Spaß – dem Hund und Ihnen!
Fazit: Dummy Training ist der perfekte Begleiter – auch im Urlaub
Ob als gezieltes Training oder spielerische Beschäftigung: Dummy Training bietet Hunden eine artgerechte Möglichkeit, ihre Talente auszuleben – und das ganz ohne Jagdschein.
Besonders im Urlaub, wo es neue Umgebungen, Gerüche und Herausforderungen gibt, ist Dummy Training ein ideales Werkzeug zur positiven Auslastung und zur Stärkung der Bindung. Ganz nebenbei sorgt es für glückliche, müde Hunde – und entspannte Halter.
Kurz zusammengefasst:
- Dummy Training ist strukturierter Apportierspaß mit geistiger und körperlicher Auslastung.
- Jeder gesunde, motivierte Hund kann teilnehmen.
- Ideal für unterwegs, im Urlaub und beim Gassi.
- Fördert Bindung, Impulskontrolle und Konzentration.
- Auch für Anfänger leicht erlernbar – mit der richtigen Anleitung.
Lust bekommen?
Hast du schon Dummy Training ausprobiert oder willst im nächsten Urlaub damit starten?
Teile doch deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren – oder schick uns dein schönstes Apportier-Foto aus dem Urlaub mit Hund!
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team