Gesund und munter und trotzdem zum Tierarzt?

Gesund und munter und trotzdem zum Tierarzt?

4Pfoten-Urlaub tobende Hunde
4Pfoten-Urlaub gesunder Hund?

Unsere treuen Begleiter, die Hunde, brauchen genau wie wir regelmäßige Gesundheitschecks. Dabei können ein wachsames Auge und ein offenes Ohr oft schnell Aufschluss darüber geben, ob es unserem Vierbeiner gut geht. In diesem Artikel erfahren Sie, wann und warum Sie mit Ihrem Hund zum Tierarzt gehen sollten, damit er ein glückliches und gesundes langes Leben führen kann.

Die Bedürfnisse Ihres Hundes verstehen

Der erfahrene US-amerikanische Tierarzt Gary Weitzman betont, wie wichtig es ist, die “Sprache” unserer Haustiere zu verstehen, um ihre Gesundheit zu fördern. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Tiermedizin hat er überzeugende Strategien entwickelt, um häufige Krankheiten und Verhaltensprobleme bei Hunden zu erkennen und zu behandeln. Sein Wissen gibt er in Ratgebern an Hundebesitzer weiter, um ihnen zu helfen, die Bedürfnisse ihrer Tiere besser zu verstehen.

Früherkennung durch Aufmerksamkeit

Weitzman betont: “Tiere zeigen oft dieselben Symptome wie wir Menschen, wenn sie sich nicht gut fühlen. Sie leiden dann beispielsweise unter einer Magenverstimmung, müden und schweren Beinen, einem zunächst nicht zuzuordnenden Ausschlag und noch einige andere Dinge, die uns ebenfalls plagen.” Durch genaues Beobachten und Zuhören können Sie in der Regel feststellen, wann es Ihrem Hund nicht gut geht, und die Einschätzung, ob ein Besuch beim Tierarzt notwendig ist, fällt Ihnen leichter.

Die Bedeutung des Allgemeinbefindens

Die Bundestierärztekammer unterstützt diesen Ansatz und weist darauf hin, dass das Allgemeinbefinden eines Tieres häufig Aufschluss über seinen Gesundheitszustand gibt. Es gibt charakteristische Krankheitssymptome, auf die Sie achten und bei deren Auftreten Sie möglichst frühzeitig einen Tierarzt konsultieren sollten. Zu diesen zählen beispielsweise Fieber, anhaltender Husten, mangelnder Appetit, anhaltende Müdigkeit und Lustlosigkeit, chronischer Durchfall oder Erbrechen und auch plötzliche Verhaltensänderungen.

Krämpfe, Atemnot oder ein unsicherer Gang sind Anzeichen für einen akuten Notfall. In diesen Fällen sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen. Das Tierschutzgesetz schreibt vor, dass ein Tier, das Anzeichen einer Krankheit oder Verletzung zeigt, unverzüglich angemessen versorgt werden muss, gegebenenfalls unter Hinzuziehung eines Tierarztes.

Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen

4Pfoten-Urlaub Besuch beim Tierarzt
4Pfoten-Urlaub Vorsorgeuntersuchung für den Vierbeiner

Ein Besuch beim Tierarzt ist aber nicht nur bei akuten Erkrankungen oder Verletzungen ratsam. Das Hundeleben beginnt bereits mit einer Reihe von Untersuchungen, bei denen der Tierarzt den Gesundheitszustand des Welpen überprüft. Dabei spielen Wurmkuren und Impfungen eine wichtige Rolle, um den kleinen Vierbeiner vor Parasiten und hoch ansteckenden Krankheiten wie Tollwut, Staupe oder Parvovirose (Hundestaupe) zu schützen.

Impfen und Chippen: Pflicht oder Kür?

Auch wenn es in Deutschland keine allgemeine Impfpflicht gibt, empfiehlt die Tierärztekammer dringend Schutzimpfungen. Als Hundehalter müssen Sie Ihre Fellnase aus rechtlicher Sicht lediglich gegen Tollwut impfen lassen, wenn Sie mit Ihrem Hund in den Auslandsurlaub reisen wollen.

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Hund beim Tierarzt “chippen”, also einen kleinen Transponder unter die Haut implantieren zu lassen. Dieser Mikrochip enthält eine eindeutige 15-stellige Identifikationsnummer, mit der beispielsweise ein entlaufener oder gefundener Hund schnell wieder nach Hause gebracht werden kann.

In einigen Bundesländern ist dieser Chip Pflicht, z.B. in Hamburg, Berlin, Schleswig-Holstein und Thüringen. In anderen Bundesländern hängt die Pflicht von unterschiedlichen Kriterien ab, beispielsweise der Schulterhöhe oder ob es sich um einen so genannten Listenhund handelt. Sollten Sie mit Ihrem Hund ins Ausland verreisen wollen, ist der Transponder ebenfalls Pflicht.

Regelmäßige Untersuchungen bei erwachsenen Hunden

Mit Ihrem gesunden erwachsenen Vierbeiner sollten Sie mindestens einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zum Tierarzt gehen. So lassen sich ernsthafte Krankheiten wie Organ- und Gelenkprobleme sowie Krebserkrankungen häufig frühzeitig erkennen. Nutzen Sie die Gelegenheit und lassen Sie im Zuge dieser Untersuchung auch die Impfungen oder Wurmkuren auffrischen.

Medizinische Betreuung für ältere Hunde

4Pfoten-Urlaub alter Hund
4Pfoten-Urlaub Hundesenior

Je älter unsere Vierbeiner sind, desto höher ist für ihn das Gesundheitsrisiko. Die Senioren unter den Hunden leiden zum Beispiel an Gelenkproblemen wie Arthrose, oder die Organe zeigen Auffälligkeiten aufgrund des Alters. Diese Erkrankungen sind auch, aber nicht nur von der jeweiligen Rasse abhängig. So haben große und aufgrund ihres Körperbaus schwere Hunde häufiger Gelenkprobleme als ihre kleineren und leichteren Artgenossen.

Für diese Hundegruppe ist ein halbjährlicher Kontrollbesuch beim Tierarzt empfehlenswert. Fragen Sie den Veterinär Ihres Vertrauens, ab welchem Alter es für Ihre Fellnase sinnvoll ist, die Besuche in kleineren Abständen zu vereinbaren.

Gesundheitscheck zu Hause – aber wie?

Unabhängig von den regelmäßigen Untersuchungen beim Tierarzt sollten Sie Ihren Vierbeiner zu Hause regelmäßig selbst untersuchen. Sie sind kein Veterinär? Das macht nichts, denn in erster Linie geht es darum, das Gewicht Ihres Hundes zu kontrollieren und einen prüfenden Blick auf sein Fell, seine Haut etc. zu werfen.

Sprechen Sie mit dem Tierarzt, was konkret Sie tun können und wie Sie beispielsweise die Ohren, Augen und Pfoten pflegen können. Darüber hinaus kann er Ihnen zeigen, wie Sie den Körper Ihres Vierbeiners abtasten, um Tumore und andere schwere Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Diese Früherkennung kann Ihrem Hund das Leben retten, denn die Krankheiten entwickeln sich bei Tieren häufig deutlich schneller zu bedrohlichen Zuständen als bei uns Menschen.

Ein wichtiger Aspekt für ein langes und gesundes Hundeleben ist außerdem natürlich ausreichend Bewegung und mentale Auslastung, viel liebevolle Zuwendung und die richtige Ernährung.

Wenn Sie all diese Faktoren berücksichtigen und sich verantwortungsvoll um Ihren Hund kümmern, schaffen Sie die besten Voraussetzungen für ein glückliches und gesundes Leben Ihres Vierbeiners bis ins hohe Alter.

Und denken Sie daran, wenn Ihnen etwas seltsam oder ungewöhnlich vorkommt: Niemand kennt Ihr Tier besser als Sie selbst! Sind Sie sich nicht sicher wegen des „Knubbels“ am Bauch, fragen Sie Ihren Tierarzt – er wird wissen, was zu tun ist.

Zusammenfassung

  • Bei Welpen sind häufigere Tierarztbesuche für Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Wurmkuren der beste Grundstein für ein gesundes Hundeleben.

  • Für gesunde erwachsene Hunde sollten Sie mindestens eine tierärztliche Vorsorgeuntersuchung pro Jahr zur Früherkennung von Gesundheitsproblemen und zur Auffrischung von Impfungen und Wurmkuren vereinbaren.

  • Für einen älteren Hund sind halbjährliche Kontrolluntersuchungen empfehlenswert, vor allem dann, wenn er zu den größeren Rassen gehört.

  • Regelmäßige Gesundheitschecks zu Hause mit Abtasten des ganzen Körpers und sorgfältiger Pflege helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.

  • Sorgen Sie das gesamte Hundeleben lang für ausreichend Bewegung, Zuwendung und die richtige Ernährung, um die Gesundheit Ihres Vierbeiners möglichst optimal zu erhalten.

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

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