Floh- und Zeckenschutz für Hunde – eine Übersicht

Floh- und Zeckenschutz für Hunde – eine Übersicht

4Pfoten-Urlaub vollgesogene Zecke

Parasiten wie Flöhe und Zecken sind nicht nur lästig, sie können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Ein effektiver Schutz hilft, durch Flohbisse hervorgerufene Hautirritationen, allergische Reaktionen und Infektionen zu verhindern sowie vor Krankheiten zu schützen, die durch Zecken übertragen werden.

Lästig und gefährlich: Flöhe und Zecken

Flöhe sind winzige Insekten, die sich von Blut ernähren und auf den Körpern von Tieren, einschließlich Hunden, leben. Sie können starken Juckreiz, allergische Reaktionen und Hautirritationen verursachen. Flöhe können auch Krankheiten wie Bandwurminfektionen übertragen.

Zecken sind ebenfalls Parasiten, die sich vom Blut ihrer Wirte, einschließlich Hunde, ernähren. Sie bohren sich in die Haut ein, um sich festzusetzen, und können gefährliche Krankheiten wie Lyme-Borreliose, Ehrlichiose und Anaplasmose auf Hunde übertragen. Zeckenbefall kann zu Fieber, Schwäche, Lahmheit und anderen gesundheitlichen Problemen führen.

Diese Krankheiten beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität des Hundes, sondern stellen auch gesundheitliche Risiken für Menschen im Haushalt dar. Daher ist ein effektiver Floh- und Zeckenschutz für Hunde von entscheidender Bedeutung, um ihre Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Besitzer zu gewährleisten.

Mittel und Methoden zum Schutz vor Flöhen und Zecken

Spot-Ons:

Sie werden auf die Haut des Hundes aufgetragen und setzen kontinuierlich chemische Wirkstoffe frei, die Flöhe und Zecken abwehren oder abtöten.

Vorteile: Einfach anzuwenden (ähnlich wie Tropfen), wirken oft über mehrere Wochen.

Nachteile: Einige Hunde können auf die chemischen Wirkstoffe empfindlich reagieren, regelmäßige Anwendung erforderlich, ölige Rückstände auf dem Fell möglich.

Floh- und Zeckenhalsbänder:

Halsbänder sind Produkte, die um den Hals des Hundes gelegt werden und langsam chemische Wirkstoffe freisetzen, um Flöhe und Zecken abzuwehren oder zu töten.

Vorteile: Langanhaltende Wirkung (oft mehrere Monate), keine Rückstände auf dem Fell.

Nachteile: Einige Hunde können allergisch auf die Materialien im Halsband reagieren, Wirkstoffe können Hautreizungen verursachen, das Halsband muss eng am Hals getragen werden, der Geruch wirkt manchmal unangenehm.

Tabletten und Kautabletten:

Die Medikamente werden vom Hund eingenommen und wirken von innen heraus.

Vorteile: Schneller Schutz, keine Rückstände auf dem Fell.

Nachteile: Regelmäßige Einnahme erforderlich (beispielsweise monatlich oder quartalsweise), mögliche Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, nicht alle Produkte schützen vor Zecken.

Sprays und Shampoos:

Sie werden auf das Fell des Hundes aufgetragen oder während des Badens verwendet.

Vorteile: Schnelle Abhilfe bei akutem Befall, einige bieten zusätzlichen Schutz vor anderen Parasiten.

Nachteile: Kurzzeitige Wirkung, regelmäßige Anwendung erforderlich, können unangenehm riechen oder Rückstände hinterlassen, manche Hunde mögen das Besprühen oder Baden nicht.

Natürliche Methoden:

Verwendet werden zum Beispiel ätherische Öle oder Kräuter, um Flöhe und Zecken abzuwehren, ohne chemische Wirkstoffe zu verwenden. Beispiele: Kokosöl, Neemöl.

Vorteile: Keine Chemikalien, gut verträglich für empfindliche Hunde.

Nachteile: Weniger wirksam als einige chemische Produkte, individuelle Reaktionen können variieren, möglicherweise nicht für jeden Hund geeignet.

Welche Krankheiten können Flöhe und Zecken übertragen?

Flöhe und Zecken können eine Vielzahl von Krankheiten auf Hunde übertragen, die von milden Hautreizungen bis hin zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen reichen können. Hier sind einige der häufigsten Krankheiten, die von diesen Parasiten übertragen werden, sowie die damit verbundenen Symptome und Konsequenzen:

Durch Flöhe übertragene Krankheiten

Flohspeichelallergie-Dermatitis (FAD):

Manche Hunde entwickeln eine allergische Reaktion auf den Speichel von Flöhen. Dies führt zu intensivem Juckreiz, Haarausfall, Hautentzündungen und sogar Infektionen.

Bandwurminfektionen:

Flöhe können Bandwurmeier aufnehmen, die dann von Hunden durch das Verschlucken von Flöhen aufgenommen werden. Dies kann zu Magen-Darm-Problemen, Gewichtsverlust und im Fell sichtbaren Bandwurmgliedern führen.

Durch Zecken übertragene Krankheiten

Borreliose (Lyme-Borreliose):

Diese bakterielle Infektion wird durch Zecken übertragen und kann Fieber, Steifheit, Lahmheit und in fortgeschrittenen Fällen Gelenkschwellungen und Nierenprobleme verursachen.

Ehrlichiose:

Ehrlichien sind Bakterien, die von Zecken auf Hunde übertragen werden. Die Symptome reichen von Fieber und Appetitlosigkeit bis hin zu Nasen- und Zahnfleischbluten, Schwäche und Lahmheit.

Anaplasmose:

Diese Krankheit wird ebenfalls durch Zecken übertragen und kann Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Appetitverlust verursachen.

Babesiose:

Ein einzelliger Parasit, der von Zecken auf Hunde übertragen wird, kann zu Fieber, Appetitverlust, Schwäche, Gelbsucht und dunklem Urin führen.

Zeckenparalyse:

Einige Zeckenarten produzieren Toxine, die zu Lähmungen führen können, beginnend mit Schwäche in den Hinterbeinen und sich langsam auf den gesamten Körper ausbreitend.

Einige der genannten Erkrankungen zählen zu den sogenannten Mittelmeer-Krankheiten. Weitergehende Informationen finden Sie dazu in unserer Artikelserie.

Allgemeine Symptome von Floh- und Zeckenbefall:

4Pfoten-Urlaub Parasitenbefall beim Hund
4Pfoten-Urlaub häufiges Kratzen deutet auf Floh- oder Zeckenbefall hin
  • Intensives Kratzen, Beißen oder Lecken
  • Hautreizungen, Rötungen und Entzündungen
  • Haarausfall und kahle Stellen
  • Hautinfektionen
  • Anämie (bei starkem Befall)
  • Übertragung von Krankheiten wie oben beschrieben
Bitte beachten Sie, dass nicht alle Zecken und Flöhe mit Krankheitserregern infiziert sind. Dennoch sollten Sie Präventionsmaßnahmen ergreifen, um die potenziellen Risiken für Ihre Gesundheit und die Ihres Hundes so weit wie möglich zu reduzieren.

Ein regelmäßiger Schutz vor Flöhen und Zecken sowie regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können dazu beitragen, diese Krankheiten zu verhindern oder frühzeitig zu erkennen.

So finden Sie den richtigen Floh- und Zeckenschutz für Ihren Hund

Die Auswahl des richtigen Schutzes für Ihre Fellnase erfordert einige Überlegungen. Schließlich soll Ihr Hund geschützt und nicht noch zusätzlich gefährdet werden. Vor Tabletten und Kautabletten wie Nexgard, Simparica etc. wird aufgrund der enthaltenen Giftstoffe gegen die Parasiten immer wieder gewarnt. Eine Bekannte von mir verwendet für ihre Hunde seit Jahren Simparica und hat keinerlei Nebenwirkungen festgestellt. Andere Hundehalter berichten von Krampfanfällen bis hin zu tragischen Todesfällen ihrer geliebten Vierbeiner.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, verzichten Sie auf Tabletten und Kautabletten und informieren Sie sich bei Ihrem Tierarzt nach wirksamen Alternativen.

Wie Sie grundsätzlich vorgehen können

  • Fragen Sie Ihren Tierarzt.

    Er oder sie wird Ihren Vierbeiner gut kennen und kann seinen Gesundheitszustand einschätzen. Er wird Allergien und Unverträglichkeiten berücksichtigen und Ihnen ein Schutzmittel empfehlen, das auf Ihren Vierbeiner optimal zugeschnitten ist.


  • Bedenken Sie Alter, Rasse und Größe Ihres Hundes.

    Ein Welpe benötigt vermutlich einen anderen Schutz als ein ausgewachsener Vierbeiner. Viele Zecken- und Flohschutzmittel sind außerdem entsprechend des Körpergewichts des Hundes dosiert. Das heißt, dass Sie für einen Chihuahua nicht unbedingt den gleichen Schutz wählen sollten wie für eine Dogge. Auch zu diesem Punkt kann Ihnen der Tierarzt wichtige und hilfreiche Informationen geben.


  • Berücksichtigen Sie den Lebensraum und Aktivitätslevel Ihres Hundes.

    Verbringt Ihre Fellnase viel Zeit im Freien? Gibt es in Ihrem Gebiet viele Zecken oder andere Parasiten? Dann sollten Sie einen entsprechend höheren Schutz wählen. Gleiches gilt auch für den Urlaub mit Ihrem Hund in Zecken-Hochrisikogebieten. Diese variieren je nach geografischer Lage und den herrschenden Umweltbedingungen, weisen jedoch auch abhängig von den Lebenszyklen der Zecken saisonale Schwankungen auf. Informieren Sie sich frühzeitig bei Ihrem Tierarzt!


Fragen, die Sie Ihrem Tierarzt (zusätzlich) stellen können:

  • Welchen Schutz empfiehlt er Ihnen?
  • Welche Nebenwirkungen können auftreten?
  • Wie oft wird das Mittel idealerweise angewendet?
  • Gibt es wirksame alternative bzw. natürliche Methoden?
  • Sollten Sie speziell bei diesem Hund auf bestimmte Mittel verzichten wegen Allergien, Unverträglichkeiten oder anderer Einschränkungen?
  • Was sollten Sie tun, wenn Sie eine Zecke oder einen Floh entdecken?
  • Kann und muss der Schutz an die Jahreszeit angepasst werden? Wenn ja, auf welche Weise?
  • Gibt es weitere Aspekte, die Sie hinsichtlich des Zecken- und Flohschutzes für Ihren Hund bedenken sollten?

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

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