Obedience – viel mehr als nur ein Hundesport!

Obedience – viel mehr als nur ein Hundesport!

4Pfoten-Urlaub Obedience Training

Obedience ist ein faszinierender Hundesport, der nicht nur die Fähigkeiten des Hundes, sondern auch die enge Beziehung zwischen Hund und Mensch in den Mittelpunkt stellt. Der Begriff “Obedience” leitet sich vom englischen Wort “to obey” ab, was “gehorchen” bedeutet, und genau darum geht es in diesem Sport: Der Vierbeiner lernt, präzise und freudig auf die Anweisungen seines menschlichen Partners zu reagieren.

Ursprünglich entwickelte sich Obedience als eine Disziplin, die den Gehorsam und die Kontrolle von Hunden in militärischen und polizeilichen Einsatzgebieten fördern sollte. Im Laufe der Zeit hat sich Obedience jedoch zu einem anspruchsvollen Wettkampfsport entwickelt, der von Hundebesitzern auf der ganzen Welt ausgeübt wird.

Trainingsprinzipien im Obedience

Das Obedience-Training basiert ausschließlich auf positiver Verstärkung, Belohnung und Fürsorge. Dominanz und gewaltsame Unterdrückung des Hundes durch Bestrafung oder Zwang sind absolut unangebracht und sollten ohnehin in keiner Hundeschule praktiziert werden. Stattdessen wird unerwünschtes Verhalten des Hundes ignoriert, während erwünschtes Verhalten durch Belohnung und positive Verstärkung gefördert wird. Häufig wird Obedience-Training in Verbindung mit dem Clicker-Training durchgeführt, bei dem jede korrekte Reaktion des Hundes durch ein einmaliges Klicken markiert und anschließend belohnt wird.

Das Hauptziel des Obedience-Trainings ist es, eine hohe Genauigkeit in der Ausführung der Übungen zu erreichen, während gleichzeitig die Aufmerksamkeit und Motivation des Hundes gefördert werden. Ein perfektes Zusammenspiel zwischen Hund und Hundeführer ist dabei von entscheidender Bedeutung. Diese Aspekte werden auch bei Turnieren bewertet.

Die Übungen im  Obedience

Die Übungen im Obedience-Training erfordern keine besonderen athletischen Fähigkeiten oder Geschicklichkeit des Hundes, wie es zum Beispiel im Agility der Fall ist. Das Trainingsprogramm umfasst jedoch ein breites Spektrum an Gehorsamsübungen, die der Vierbeiner nach und nach erlernt. Dabei stehen Präzision, Verlässlichkeit und die enge Bindung zwischen Hund und Halter im Mittelpunkt dieses vielseitigen Hundesports.

Zu den klassischen Gehorsamsübungen zählen unter anderem

  • der Abruf und Rückruf,
  • das Gehen und Laufen bei Fuß,
  • freies Folgen,
  • der Wechsel zwischen Steh, Sitz und Platz,
  • das Absitzen und Ablegen aus der Bewegung heraus,
  • das Befolgen von Kommandos im Lauf und auf Entfernung
  • das Apportieren eines Gegenstandes mit und ohne Hürdenlauf
  • das selbstständige Ablegen ins Platz auf Entfernung, in einer Box und/oder in einem markierten Feld,
  • die Wesensfestigkeit gegenüber fremden Personen und Artgenossen und
  • das Identifizieren eines Gegenstands, der zum Besitz des Hundeführers gehört.

Welche Voraussetzungen muss der Hund mitbringen?

Rein körperlich betrachtet, kann grundsätzlich jeder Vierbeiner am Obedience-Training und auch an Turnieren teilnehmen. Die Hunde werden entsprechend in Gruppen eingeteilt und auch bewertet, beispielsweise in jung, alt und mit Handicap. Hinzu kommt die Einteilung in die Klassen Beginner, Obedience 1, 2 und 3. Je höher die Klasse, desto größer ist der Anspruch an den Vierbeiner.

Eine wichtige Voraussetzung ist das Alter des Hundes; er muss mindestens 15 Monate alt sein, um teilnehmen zu können. Weiterhin ist ein herausragendes Sozialverhalten Pflicht. Zeigt sich der Hund anderen Menschen oder Artgenossen gegenüber aggressiv, wird er vom Training ausgeschlossen bzw. beim Turnier disqualifiziert.

Und dann ist da natürlich noch der Wille zum Gehorsam. Obedience erfordert sowohl vom Hund als auch vom Hundeführer ein hohes Maß an Disziplin und Präzision. Ist Ihr Hund überhaupt der „Typ“, der gern tut, was Sie von ihm verlangen? Oder geht er lieber seinen eigenen Weg? Besonders gut geeignet fürs Obedience sind beispielsweise die sogenannten Gebrauchshunde mit einem ausgeprägten „Will To Please“ wie

  • Schäferhunde, allen voran die belgischen Rassen (Malinois, Tervueren etc.)
  • Border Collies
  • alle Retriever-Rassen (Labrador, Golden, Flatcoated, Curly Coated etc.)
  • Pudel

Aber grundsätzlich eignen sich alle Hunderassen für diesen faszinierenden Sport!

Trainingstipps für Obedience-Anfänger

4Pfoten-Urlaub Obedience
4Pfoten-Urlaub Grundkommandos müssen sitzen
  • Starten Sie das Training mit einfachen Grundkommandos wie “Sitz”, “Platz” und “Fuß”. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund diese Befehle zuverlässig beherrscht, bevor Sie mit anspruchsvolleren Übungen weitermachen.
  • Belohnen Sie Ihren Hund immer für richtiges Verhalten. Verwenden Sie Leckerlis, Lob und Streicheleinheiten, um Ihr Lob auszudrücken. Positive Verstärkung motiviert Ihren Hund und macht das Training für ihn angenehm.
  • Hunde haben eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne, daher ist es effektiver, mehrere kurze Trainingseinheiten pro Tag abzuhalten, anstatt eine lange Sitzung zu machen.
  • Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo. Seien Sie geduldig und frustrieren Sie sich nicht, wenn Ihr Hund nicht sofort reagiert. Bleiben Sie ruhig und positiv, um die Motivation Ihres Hundes aufrechtzuerhalten.
  • Verwenden Sie klare und präzise Hand- oder Sprachsignale für Ihre Befehle. Ihre Körpersprache und Stimme sollten einheitlich sein, damit Ihr Hund besser versteht, was Sie von ihm verlangen.
  • Beginnen Sie das Training in einer ruhigen und ablenkungsfreien Umgebung, damit Ihr Hund sich besser auf Sie und die Übungen konzentrieren kann. Später können Sie die Ablenkungen allmählich erhöhen.
  • Verwenden Sie unterschiedliche Arten von Belohnungen, um die Motivation Ihres Hundes aufrechtzuerhalten. Abwechslung kann das Training interessanter gestalten.
  • Beenden Sie jede Trainingseinheit mit einer positiven Note, auch wenn es nicht perfekt gelaufen ist. Belohnen Sie Ihren Hund für seine Anstrengungen, selbst wenn es kleine Fortschritte waren.
  • Konsistenz ist der Schlüssel zum Erfolg im Obedience-Training. Bleiben Sie bei den gleichen Signalen und Anweisungen, um Verwirrung bei Ihrem Hund zu vermeiden.
  • Obedience-Training sollte sowohl für Sie als auch für Ihren Hund eine positive Erfahrung sein. Machen Sie das Training spielerisch und freudig, um eine starke Bindung zu Ihrem Hund aufzubauen.

  • Vermeiden Sie das Einüben fester Abfolgen, damit Ihr Hund flexibel bleibt und keine automatisierten Abläufe zeigt.

  • Trainieren Sie jede Übung separat und schließen Sie sie mit entsprechender Belohnung ab, um Sicherheit und Souveränität bei Ihrem Hund zu erreichen. Unsere Vierbeiner sind nicht dumm und suchen nach eigenen Lösungen, wenn sie nicht weiterwissen. Sie bieten dann ihnen bekannte Übungen an und arbeiten an der eigentlichen Aufgabe unsauber, um schneller an ihre Belohnung zu kommen.

Obedience-Training im Urlaub mit Hund

4Pfoten-Urlaub Obedience im Urlaub
4Pfoten-Urlaub Training ist auch im Urlaub möglich

Obedience im Urlaub mit Hund ist eine großartige Möglichkeit, die enge Bindung zu Ihrem Vierbeiner zu stärken und gleichzeitig eine unterhaltsame und aktive Zeit zu verbringen. Hier sind einige Tipps, wie Sie das Obedience-Training in Ihren Urlaub integrieren können:

  • Achten Sie darauf, dass es in der Nähe Ihres Urlaubsortes geeignete Trainingsplätze gibt, wie zum Beispiel Hundestrände oder ruhige Parkanlagen. So können Sie das Training in einer entspannten Umgebung fortsetzen.
  • Berücksichtigen Sie die Hitze: Wenn Sie in ein warmes Urlaubsziel reisen, trainieren Sie Ihren Hund am besten in den kühleren Morgen- oder Abendstunden, um Überhitzung zu vermeiden.
  • Nutzen Sie die Urlaubsatmosphäre, um das Training spielerisch zu gestalten. Integrieren Sie Übungen in Spaziergänge, Ballspiele oder Schnüffelspiele, um das Training interessant zu gestalten.
  • Verwenden Sie Leckerlis und viel Lob, um das erwünschte Verhalten zu belohnen. Positive Verstärkung ist ein wichtiger Bestandteil des Obedience-Trainings.
  • Bedenken Sie, dass der Urlaub eine veränderte Umgebung für Ihren Hund sein kann. Seien Sie geduldig und nehmen Sie sich Zeit, um die Übungen in einem neuen Umfeld zu festigen.
  • Erwarten Sie nicht, dass Ihr Hund im Urlaub alle Übungen perfekt beherrscht. Setzen Sie realistische Ziele und freuen Sie sich über jeden Fortschritt, den Ihr Hund macht.
  • Nutzen Sie den Urlaub, um gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen, die die Bindung zu Ihrem Hund stärken. Lange Spaziergänge, Wanderungen oder Ausflüge sind nicht nur gut für die körperliche Gesundheit, sondern stärken auch die Beziehung zu Ihrem Hund.
  • Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Hund im Urlaub und haben Sie Spaß beim Training. Die Freude und der Spaß, den Sie dabei haben, werden sich positiv auf Ihren Hund übertragen.

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

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