Leinenführigkeit: Leinentraining mit mehreren Hunden

Leinenführigkeit:
Leinentraining mit mehreren Hunden

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4Pfoten-Urlaub Dogwalker mit mehreren Hunden

Wie viele Hunde gehören zu Ihrem Haushalt und möchten täglich ausgeführt werden? Zwei? Drei? Oder noch mehr? Und wie gestaltet sich der Spaziergang mit Ihrem Rudel? Entspannt oder eher stressig? Wir möchten Ihnen in diesem Artikel einige Tipps geben, wie Sie mit zwei oder mehr Hunden entspannt an lockerer Leine Gassi gehen können.

Die wichtigste Grundvoraussetzung dafür ist, dass jeder einzelne Vierbeiner gelernt hat, locker und entspannt mitzugehen. Darum ist bei Bedarf zunächst einmal Einzeltraining angesagt. Investieren Sie die dafür notwendige Zeit, damit Sie später die geordneten und relaxten Spaziergänge wirklich genießen können.

Wir haben Ihnen in vorherigen Artikeln beschrieben,

– wie Sie mit einem Welpen arbeiten und

– wie Sie ziehende Hunde trainieren können.

Achten Sie im Einzeltraining darauf, dass Ihre Fellnase wirklich versteht, was Sie von ihm möchten. Nutzen Sie das Alleine-Üben, um sich besser auf Ihren Hund zu konzentrieren und die Bindung zu ihm zu vertiefen. So gern Hunde gemeinsam unterwegs sind – die Zeit mit Ihnen allein ist ihnen ebenso wichtig und wertvoll!

Links oder rechts von Ihnen?

Überlegen Sie sich im Vorfeld, an welcher Seite von Ihnen welcher Hund zukünftig gehen soll. Einer links und einer rechts? Beide rechts? Zwei links und einer rechts? Oder umgekehrt? Die Möglichkeiten sind vielfältig, und es ist bedeutet später viel, wenn jeder Vierbeiner weiß, wo sein Platz beim Gassi ist.

Im Einzeltraining heißt dies, Sie führen den jeweiligen Hund dort, wo er sich später „automatisch“ einordnen soll. Möchte er die Seite wechseln, heben Sie die Arme zur Seite und bilden Sie eine Schranke. So sorgen Sie dafür, dass der Hund sich wieder korrekt an „seiner“ Seite hält. Es braucht in der Regel nur wenige Wiederholungen, bis er verstanden hat, was Sie von ihm wollen.

Gassi mit zwei Hunden

4Pfoten-Urlaub Leinentraining mit 2 Hunden
4Pfoten-Urlaub mit 2 Hunden entspannt spazieren gehen

Funktioniert das entspannte Spazierengehen mit jeweils einem Hund? Dann bringen Sie jetzt die (ersten) beiden zusammen. Die Leinen sollten vorerst nicht zu lang sein, damit Sie die ungeübten Vierbeiner besser führen können. Anderthalb bis zwei Meter lange Leinen reichen aus. Später, wenn die Hunde die Leinenführigkeit verinnerlicht haben, auf „ihrer Seite“ bleiben und keinen Zickzackkurs mehr einschlagen, dürfen sie wieder länger werden.

Empfehlenswert ist die Faustregel: Je kleiner der Hund, desto kürzer die Leine.

Setzen Sie ein Ziel für den Spaziergang

Überlegen Sie sich vorher, wohin es beim Gassi gehen soll. Hunde orientieren sich als Rudeltiere an demjenigen, der weiß, wo es hingehen soll, und einen entsprechenden Plan hat. Wenn Sie nicht derjenige sind, übernimmt einer Ihrer Vierbeiner diesen „Job“ und zerrt die anderen mit dorthin, wo es aus seiner Sicht gerade spannend und interessant ist. Und das ergibt Rudel-Ziehen an der Leine, Stress für alle und ein vermeidbares Leinen-Kuddelmuddel.

Setzen Sie sich ein Ziel, gehen Sie in die aktive Haltung und übernehmen Sie die Führung. Die Hunde gehen neben oder hinter Ihnen, und dort sollen sie auch bleiben. Möchte einer der Hunde nach vorne gehen, halten Sie Ihre Hand wie ein Stoppschild vor ihn und begrenzen Sie ihn.

Sie – und nicht Ihre Hunde – entscheiden, wo es langgeht und wann eine Pinkelpause eingelegt wird. Wenn Sie jedem Vierbeiner erlauben, sich irgendwann irgendwo zu lösen, sind Sie ausschließlich damit beschäftigt zu warten und mit verhedderten Leinen zu hantieren. Legen Sie einen Platz fest, an dem Ihre Hunde die lokale Fellnasen-Zeitung lesen und ihre Geschäfte erledigen können, bevor es in geordneter Formation weitergeht. Je länger der Spaziergang ist, desto mehr Schnüffel- und Pinkel-Pausen können Sie einplanen.

Das „Aufgepasst!“-Signal im Rudel

4Pfoten-Urlaub 3 entspannte Hunde an der Leine
4Pfoten-Urlaub Leinentraining

Es ist empfehlenswert, für jeden Hund ein eigenes „Aufgepasst!“-Signal zu etablieren. So fühlen sich nicht alle angesprochen, während nur einer gemeint ist. Statt Zungenschnalzen oder ähnliches können Sie auch ein Hörsignal dafür verwenden und dieses – als Eselsbrücke – beispielsweise vom Namen des Hundes ableiten.

Das Signal muss keinen wörtlichen Sinn ergeben, es muss lediglich für den Hund etwas bedeuten.

Wichtig: Sobald sich bei einem der Vierbeiner die Leine strafft, bleiben Sie stehen. Warten Sie, bis er sich selbst korrigiert und Blickkontakt zu Ihnen aufnimmt. Verwenden Sie das „Aufgepasst!“-Sginal und loben Sie ihn. Leckerchen als Belohnung werden jetzt nicht mehr verwendet, denn der Hund kennt das Prozedere ja bereits aus dem Einzeltraining.

„Nachsitzen“ bei Bedarf

Sollte sich einer Ihrer Hunde wieder schwer damit tun, an lockerer Leine mitzugehen, legen Sie noch einmal ein Einzeltraining mit ihm ein.

Er wird sich schnell daran erinnern, wie es funktioniert. Das „Nachsitzen“ dauert also nicht ansatzweise so lange wie das ursprüngliche Leinentraining.

Ein paar grundlegende Tipps zum Schluss

  • Achten Sie bereits beim Anleinen auf eine ruhige Grundstimmung, um unnötige Aufregung zu vermeiden. Nehmen Sie für jeden einzelnen Hund Halsband und Leine in die Hand und sprechen Sie den jeweiligen Vierbeiner ruhig an, zum Beispiel mit: „Micky, anziehen!“

    Warten Sie, bis er zu Ihnen kommt, um sich anleinen zu lassen. Dann ist der nächste dran.
  • Wer auch immer zuerst aus der Tür geht – sorgen Sie für ein ruhiges, geordnetes und rücksichtsvolles Vorgehen. Üben Sie diesen Schritt so lange, bis alle verstanden haben: Nur wer ruhig und langsam geht, kommt weiter!

  • Ziehen ist nicht erlaubt! Das gilt für alle Hunde im Rudel, ohne Ausnahme.

  • Spielen an der Leine ist nicht erlaubt, um Chaos und Streit zu vermeiden.

Pochen Sie auf den geordneten Spaziergang bis zum vorgesehenen Löseplatz. Unterwegs wird weder geschnuppert noch markiert. So verhindern Sie Leinensalat und Unruhe.
Ausnahmen: Welpen im „Töpfchentraining“ und alte, evtl. inkontinente Hunde.

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

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