Gestresster Hund – Teil II: Mehr Ruhe für den Hund
In unserem ersten Artikel der Reihe „Gestresster Hund“ haben wir Ihnen aufgezeigt, wie viel Ruhe unsere Vierbeiner im Schnitt benötigen, welche Anzeichen auf Stress hindeuten und welche möglichen Gründe für die Unruhe des Hundes verantwortlich sein können.
Heute möchten wir Ihnen unterschiedliche Wege beschreiben, wie Sie Ihrer Fellnase zu mehr Entspannung und Ruhe verhelfen können – ob zu Hause oder im Urlaub mit Hund.
Wichtig: Lassen Sie Ihren unruhigen, gestressten oder nervösen Hund bitte zunächst von einem Tierarzt darauf checken, ob die Schilddrüse in Ordnung ist. Leidet Ihr Hund unter einer Schilddrüsen-Überfunktion, kann dies die Ursache für seine Unruhe sein, und der Veterinär wird ihn entsprechend behandeln.
Ist organisch alles okay mit Ihrem Hund? Dann kommen hier unsere Tipps für mehr Entspannung:
1. Die Auslastung in Balance bringen
Es gibt Hunde, die auf einem sehr hohen Energielevel agieren und echte Arbeitstiere sind. Dazu gehören Border Collies, Huskys, Schäferhunde und viele andere mehr. Immer wieder heißt es, dass diese Rassen besonders viel Action benötigen, damit sie sich nicht langweilen oder unterfordert sind.
Natürlich können Sie mit Ihrem aktiven Hund an Agility-Kursen teilnehmen, mit ihm Ballwerfen spielen, ihn zu den unterschiedlichsten Orten mitnehmen – sofern alles in einem gesunden Verhältnis steht. Zu viel Action und zu viele Eindrücke sorgen dafür, dass Stresshormone ausgeschüttet werden. Der Körper kann diese nur langsam wieder abbauen, manchmal dauert dieser Prozess sogar einige Tage.
Reduzieren Sie die körperliche Auslastung Ihres Hundes auf ein adäquates Maß. Auch ein menschlicher Hochleistungssportler braucht seinen Schlaf und seine Entspannung als Ausgleich.
2. Den Kopf beschäftigen
Spiele, bei denen der Hund mit der Nase arbeiten muss und die eine gute Konzentration erfordern, sind eine tolle Alternative für körperliche Aktivitäten.
Versuchen Sie es doch einmal mit einem bewusst langsamen Spaziergang, bei denen Ihre Fellnase ausgiebig schnüffeln darf. Gerade in fremden Gegenden – beispielsweise während Ihres Urlaubs mit Hund – sind solche Exkursionen besonders interessant. Und auf dem üblichen Gassiweg können Sie unterwegs einfach mal einen Keks oder ein Spielzeug fallen und Ihren Hund danach suchen lassen.
Es regnet zu stark dafür? Dann verlegen Sie den Schnüffelspaß ins Haus und bieten Sie Ihrem Hund einen Schnüffelteppich oder ein Intelligenzspiel an. Viele Spielzeuge dafür können Sie übrigens ganz einfach und ohne Aufwand selbst herstellen!
3. Ruhezonen einrichten
Egal, ob Zuhause, im Büro oder im Urlaub mit Hund – eine Ruhezone ist ein wichtiger Rückzugsort für den Vierbeiner, um sich vom allgemeinen Drumherum zurückziehen und sich erholen zu können.
Bei der Ruhezone kann es sich um eine Hundebox handeln, um ein Körbchen, eine kuschelige Decke unter dem Schreibtisch und vieles mehr.
Wie Sie Ihren Hund liebevoll an eine Box gewöhnen, können Sie hier nachlesen.
Auch eine sogenannte Hausleine kann beim Ruhetraining wunderbar unterstützen.
4. Entspannung mit Düften oder Musik verknüpfen
Hier lautet das Stichwort „Konditionierung“. Wählen Sie einen angenehmen Duft, der für Entspannung sorgt (zum Beispiel Lavendel), oder ein Musikstück, das die Sinne Ihres Vierbeiners beruhigt. Stöbern Sie doch einmal auf YouTube unter dem Suchbegriff „Entspannungsmusik für Hunde“ und staunen Sie über das vielfältige Angebot, das von Harfen- über Klavier- bis hin zur Flötenmusik.
Verwenden Sie Düfte und Musik zunächst nur in Situationen, in denen Ihr Hund entspannt ist und ihm die Augen zufallen. So wird er diesen Zustand mit dem „Trigger“ bald verknüpfen und kommt umgekehrt zur Ruhe, wenn die entsprechende Musik ertönt oder er den Duft wahrnimmt.
Muss Ihr Hund zeitweise allein bleiben? Dann kann diese Konditionierung auf Ruhe ihm zusätzlich zum Training „Alleine bleiben“ ebenfalls sehr helfen!
5. Massagen und TTouch
TTouch ist die Kurzversion für „Tellington Touch“; eine besondere Methode, Hunde (aber auch andere Tiere!) zu beruhigen und ihre Angst oder ihren Stress zu reduzieren.
Die Bandbreite der Methoden ist umfangreich und umfasst spezielle Massagebewegen (TTouches), die Sie anhand von Büchern oder Workshops einfach selbst erlernen und dann anwenden können, Wickeltechniken für Körperbandagen gegen Angst vor Gewitter oder Feuerwerk und das mittlerweile sehr bekannte Thundershirt.
Auf der Website des Tellington TTouch Vereins Deutschland e.V. können Sie sich viele Informationen darüber beschaffen.
Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team