Agility: Action und Kommunikation für ein großartiges Miteinander

Agility: Action und Kommunikation für ein großartiges Miteinander

4Pfoten-Urlaub Hundesport
4Pfoten-Urlaub Agility

Agility zählt sicher zu den beliebtesten Hundesportarten überhaupt. Der Begriff stammt aus dem englischen Wortschatz und hat mehrere Bedeutungen, die aber alle in die gleiche Richtung weisen: Beweglichkeit, Geschicklichkeit und Gewandtheit. Die Sportart bietet dem Vierbeiner einen besonders guten Ausgleich zum Alltag, und die meisten Hunde haben auch jede Menge Spaß daran.

In diesem Artikel erfahren Sie, was genau Agility eigentlich ist, welche Voraussetzungen Ihr Hund mitbringen sollte und wann Sie besser auf diese Sportart verzichten sollten. Zum Schluss erhalten Sie noch einige Tipps, welche Agility-Übungen Sie Ihrem Hund ohne großen Aufwand auch zu Hause anbieten können!

Was ist eigentlich Agility?

Die Hundesportart Agility stammt aus England, wo sie erstmals in den 1980er Jahren in Hundeshows vorgeführt wurde. Mittlerweile hat sich eine eigene Disziplin daraus entwickelt, und es werden sogar Weltmeisterschaften ausgetragen.

Der Hund muss beim Agility nach bestimmten Regeln einen Hindernisparcours bewältigen. Die Kommunikation zwischen dem Vierbeiner und seinem Menschen ist dabei so aufeinander abgestimmt, dass eine Leine nicht benötigt wird. Das Ziel ist es, dass der Hund den Parcours in möglichst hohem Tempo und fehlerfrei bewältigt.

Zu den klassischen Hindernissen zählen Hürden, Tunnel, Hängebrücken, Slalom, Reifen, Steilwände, Wippen und Mauern. Auch wenn der vierbeinige Sieger beim Wettkampf eine Medaille oder einen Pokal erhält – die Zusammenarbeit mit seinem Menschen und dessen Freude über die gezeigte Leistung ist für viele Hunde schon Belohnung genug!

Welche Voraussetzungen muss der Hund zum Agility mitbringen?

4Pfoten-Urlaub Agility
4Pfoten-Urlaub Agility

Der Großteil der Hundehalter ist vom Agility überzeugt. Die Sportart vereint Ausdauertraining mit viel Bewegung und spannenden Aufgaben – und sie verlangt sowohl vom Hund als auch vom Halter eine hohe Konzentration und eine hervorragende Koordination. Tatsächlich aber eignet sich dieser Sport nicht für alle Vierbeiner. Das Training verlangt den Hunden von Anfang an einiges ab, daher sollten sie einige Grundvoraussetzungen erfüllen:

  • Der Hund sollte ein gewisses Mindestalter haben, damit das Wachstum (Knochen, Gelenke etc.) nicht gestört wird oder es gar zu späteren Missbildungen kommen kann.
  • Ein Gesundheitscheck beim Tierarzt ist absolut empfehlenswert, denn fürs Agility muss der Vierbeiner wirklich gesund und körperlich fit sein.
  • Besitzer großer und schwerer Hunderassen wie Bernhardiner, Doggen und Neufundländer sowie kleiner Rassen mit langem Rücken wie Dackel und Bassets sollten vom Agility absehen.
  • Gelenkerkrankungen (Dysplasie in Hüft- und Ellbogengelenken) sollen ausgeschlossen sein.
  • Der Hund darf weder körperliche noch psychische Handicaps aufweisen.

Die Vor- und Nachteile des Agility-Sports

Ist Ihr Vierbeiner gesund und aktiv? Ist er neugierig und liebt es, neue Herausforderungen zu meistern? Er kennt die wichtigen Kommandos wie „Sitz“, „Bleib“, „Komm“ etc? Dann kann‘s losgehen! Genießen Sie die gemeinsame Zeit, den Spaß und die Auslastung und bauen Sie mit Ihrem Hund ganz nebenbei eine wunderbar enge und vertraute Beziehung auf!

Ihnen als Agility-Einsteiger empfehlen wir, zunächst entsprechende Anfängerkurse zu besuchen, beispielsweise in einer Hundeschule oder einem Hundesportverein. Dort lernt Ihr Hund die Geräte und Hindernisse in entspannter Atmosphäre und unter kundiger Anleitung kennen, und Sie erfahren, wie Sie das Training artgerecht aufbauen und Ihren Hund richtig motivieren.

Die Vorteile des Agility

  • Die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund wird durch die intensive Teamarbeit verstärkt.
  • Ihr Vierbeiner wird geistig gefördert, seine Koordinationsfähigkeit verbessert sich.
  • Wird es beim Training nicht übertrieben, bietet Agility eine artgerechte und gesunde Auslastung von Körper und Geist.
  • Sie und Ihr Hund steigern gemeinsam Ihre und seine Fitness.
  • Nicht nur Ihr Hund kann beim Training soziale Kontakte aufbauen; auch Sie haben die Möglichkeit, andere Hundehalter kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen.

Die Nachteile des Agility

  • Für das Training sollten Sie einen hohen Zeitbedarf einplanen.
  • Haben Sie zu viel Ehrgeiz, überfordern Sie möglicherweise Ihren Hund. Bei zu intensivem Training steigt der Stresspegel Ihres Hundes zu stark an. Lernen Sie, was Sie Ihrem Vierbeiner zumuten können – schließlich soll ihm der Sport Spaß machen!
  • Der Sport ist nicht für alle Hunde und Hunderassen geeignet.
  • Für Hunde mit tatsächlichen oder möglichen Gelenkproblemen ist diese Sportart tabu.

Bitte beachten Sie:

Überhöhtes und unsachgemäßes Training im Agility kann Ihrem Hund schaden. Feuern Sie ihn ständig an, werden bei Ihrem Vierbeiner dauerhaft Stresshormone ausgeschüttet, die für seinen Organismus langfristig schädlich sind. Auch bei nervösen und schnell überdrehten Hunden ist Vorsicht angezeigt. Prüfen Sie bitte genau, ob Ihr Vierbeiner Spaß am Agility hat, oder ob es für ihn eher eine Nervenprobe ist.

Tipp: Ist Agility-Training für Ihren Hund nicht geeignet, schauen Sie sich doch einmal die Sportart Degility genauer an. Es eignet sich sogar für Vierbeiner mit Handicaps sowie für Rassen, die aufgrund ihrer Größe oder ihres Gewichts vom Agility nicht profitieren können.

Tipps für Agility-Einsteiger: Wie fängt man an?

4Pfoten-Urlaub Agiliy
4Pfoten-Urlaub auch kleine Hunde haben Spaß am Agility

Geben Sie Ihrem Hund zunächst die Möglichkeit, die einzelnen Parcours-Stationen in Ruhe kennenzulernen und auszuprobieren. Bei sehr „schnellen“ Geräten wie zum Beispiel der Wippe ist ein vorsichtiges Annähern besonders wichtig, damit der Hund nicht erschrickt und das Gerät oder sogar den ganzen Parcours zukünftig meidet. Lassen Sie sich von einem professionellen, empathischen Trainer unterstützen!

Bringen Sie Ihrem Hund die notwendigen Kommandos bei. Üblich sind zum Beispiel

„Vor!“ – Sie schicken Ihren Vierbeiner durch das vor ihm liegende Hindernis.

„Weg!“ – Sie zeigen ihm einen Richtungswechsel an.

„Voran!“ – Ihr Hund soll das Tempo erhöhen.

Sie sehen: Das Beherrschen der weiter oben genannten Grundkommandos ist ein absolutes Muss, denn die Führung mithilfe einer Leine ist zumindest beim professionellen Agility nicht erlaubt – Sie leiten Ihren Hund ausschließlich durch Sprache und Gestik durch den Parcours!

Agility: Basis-Übungen für Anfänger

4Pfoten-Urlaub Hundespaß beim Agility
4Pfoten-Urlaub Agility lastet Hunde nicht nur körperlich, sondern auch geistig aus

Hat Ihr Hund die ersten Agility-Stationen kennengelernt, können Sie diese zu einem kleinen Parcours zusammengestellen. Variieren Sie den Aufbau immer wieder, damit keine Gewohnheit eintritt und die spannende Herausforderung bestehen bleibt. Besonders folgende Geräte und Übungen sind für die Anfänger unter den Hunden gut geeignet; die Übungen lassen sich teilweise sogar beim täglichen Spaziergang einbauen:

  • Balancieren auf einem Steg
    Unterwegs eignen sich dafür erhöhte Bordsteine mit ausreichender Breite oder umgestürzte Bäume.

  • Hürdenlauf
    Auch dafür eignen sich unterwegs umgestürzte Bäume und ähnliche Hindernisse hervorragend. Springen Sie zunächst zusammen mit Ihrem Hund über die Hürde – das gemeinsame Spiel macht einfach Spaß!

  • Slalom
    Eine Reihe Laternen, eine Reihe Betonpfähle, eine Reihe Bäume… wenn Sie genau hinschauen, werden Sie unterwegs viele Möglichkeiten finden, um mit Ihrem Hund ein bisschen Slalom zu üben.
  • Tunnel
    Unterwegs einen adäquaten Tunnel zu finden, ist eine Herausforderung. Einfacher ist es vermutlich, zu Hause zwei Stühle aufzustellen und eine Decke über die Lücke zu hängen.

Agility für Zuhause – ein paar Ideen und Tipps

4Pfoten-Urlaub Agility
4Pfoten-Urlaub wohlverdiente Pause

Sie und Ihr Hund haben den Agility-Sport bereits in einer Hundeschule kennengelernt? Sie wissen, worauf Sie bei Ihrem Vierbeiner achten sollten? Sie haben einen ausreichend großen Garten? Dann können Sie je nach Platzangebot einen kleinen oder größeren Agility-Parcours auch zu Hause aufbauen. Die entsprechenden Trainingsgeräte dazu finden Sie im Fachhandel – von Hürden und Slalom-Stangen über Tunnel bis hin zu Wippen ist alles erhältlich.

Achten Sie unbedingt auf eine hohe Qualität beim verwendeten Material und bei der Verarbeitung, damit Ihr Vierbeiner sich nicht verletzen kann!

Möchten Sie zunächst auf den Kauf von Agility-Zubehör verzichten, können Sie ein paar einfache Hindernisse auch selbst schnell aufbauen, zum Beispiel

  • den bereits erwähnten Tunnel aus Stühlen und einer Decke,
  • einen Slalom-Parcours aus Pflanzstäben oder ähnlichem oder
  • einen Balancesteg aus einem stabilen Brett, das über zwei schwere Getränkekisten oder ähnliches gelegt wird.

Bitte denken Sie daran: Stabilität und Sicherheit für Ihren Vierbeiner beim DIY-Parcours ist das A & O!

Und wem Agility zu schnell und anstrengend ist, für den ist vielleicht Degility die richtige Sportart für Sie und Ihren Vierbeiner.

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

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