Übungen, wie Ihr Hund die Selbstbeherrschung lernt 

Übungen, wie Ihr Hund die Selbstbeherrschung lernt 

Impulskontrolle beim Hund

4Pfoten-Urlaub Impulskontrolle beim Hund
4Pfoten-Urlaub “Bleib”

Ein Kaninchen kreuzt Ihren Weg und schon ist Ihr Hund auf dem Weg, um Ihnen einen schmackhaften Braten zu fangen? Ein Jogger übt seinen Sport aus und Ihr Hund möchte sofort mitmachen? Ein Ball rollt über die Straße und Sie werden ruckartig an der Leine auf die Straße gezogen? Kommen Ihnen diese Situationen bekannt vor?
All diese Beispiele stellen für Ihren Hund einen spannenden Bewegungsanreiz dar. Folgt Ihr Hund diesem Anreiz, so belohnt er sich in dem Moment, wo er das Hetzen oder die Bewegung ausübt. Aber ist dieser Reflex von uns Zweibeinern kontrollierbar? Schließlich ist der Reiz, einem fliehenden Beutetier hinterherzujagen, nur natürlich. Denn wer nicht sofort reagiert, geht leer aus und erledigt keine Beute. Unseren Hunden ist dieses Verhalten also angeboren.

Warum sollten wir trotzdem die Impulskontrolle bei unserem Hund trainieren?

4Pfoten-Urlaub Impulskontrolle


Die am Anfang angeführten Beispiele machen klar, warum es sinnvoll ist, mit unserem Hund die Impulskontrolle zu üben. Denn unser Alltag und so auch der Alltag der Vierbeiner hat sich geändert. Wir begegnen bei jeder Gassirunde gefährlichen Situationen, Autos wie Radfahrer kreuzen unsere Wege sowie ungeliebte Feinde wie Katzen oder der Nachbarshund, den unsere Fellnase nicht mag. Hier möchten wir nicht ständig einen an der Leine zerrenden Hund anbrüllen, sondern gelassen und abwartend brenzlige Situationen klären. Auch bei einem Urlaub mit Hund gibt es viele ungewohnte Reize für Ihren Freund, die sich sehr viel besser meistern lassen, wenn man vorher schon einmal geübt hat, die Reflexe zu kontrollieren. Die gute Nachricht ist, es ist möglich. Sie müssen allerdings eine Portion Geduld mitbringen, denn die Kontrolle von lohnenden Reizen ist eine schwere Übung für Ihren Vierbeiner.

Wie übe ich die Impulskontrolle mit meinem Vierbeiner?


Am Anfang sollten Sie in einer ruhigen Umgebung mit möglichst wenig Ablenkung üben und sehr kleinschrittig beginnen. Dabei lassen Sie Ihren Hund zunächst “Sitz” oder “Platz” machen. Hierauf folgt das Kommando “Bleib!”. Reagiert Ihr Hund wie erwartet, und das vorerst nur für ein paar Sekunden, so belohnen Sie ihn mit einem schmackhaften Leckerli. Wenn diese Übung ein paar Male ohne Fehler gelungen ist, entfernen Sie sich von Ihrem Hund. Erst ein paar Schritte, dann immer mehr. Ihr Hund bekommt seine Belohnung, wenn er es ausgehalten hat, auf seinem Platz zu bleiben. Sie bewegen sich wieder auf Ihren Hund zu und geben ihm dann das Leckerli. Je besser das funktioniert, desto mehr können Sie die Schwierigkeitsstufe erhöhen. So können Sie ein paar Hüpfer einbauen, wenn Sie sich von Ihrem Liebling fortbewegen, oder schon einmal in der Leckerli-Tasche herumkramen. Allerdings muss Ihr Hund lernen, erst dann das Bleib-Kommando aufzulösen, wenn dieses durch ein weiteres Stimmsignal wie “OK” oder “Fertig” von Ihnen beendet wurde.

Was mache ich, wenn die Übung nicht gelingt?


Sollte es einmal nicht so klappen, wie Sie Sich die Übung vorstellen, so hilft nur ruhiges und besonnenes Verhalten und eine große Portion Geduld. Bringen Sie Ihren Hund mit einer gelassenen Haltung wieder zurück auf den Ausgangsort und geben Sie erneut die Kommandos “Sitz” oder “Platz” und dann das Kommando “Bleib”. Sie können das Kommando auch mit einem visuellen Anreiz unterstützen, zum Beispiel indem Sie Ihren Arm mit der flachen Hand dem Hund entgegenstrecken. Nun wiederholen Sie die Übung, und fangen wieder mit der leichtesten Variation an. Wiederholen Sie diese Übung so oft es geht, denn nicht nur für Menschen gilt: Übung macht den Meister. Sie werden merken: Ihre Geduld wird sich auszahlen und viele sonst so stressige Situation im Alltag mit Ihrem Vierbeiner werden einfach zu meistern sein.

Impulskontrollübungen bei Besuch

4Pfoten-Urlaub die Belohnung darf natürlich auch nicht fehlen


Nach einigen Trainingserfolgen können Sie nun die Übung variieren und für Abwechslung im Training sorgen. Möchten Sie, dass Ihr Vierbeiner ruhig abwartet, wenn es an der Tür klingelt? Auch das kann geübt werden. Bevor Sie mit echten Gästen üben, können Sie einige Trockenübungen einbauen. Dafür lassen Sie Ihren Hund “Platz” machen, geben das Kommando “Bleib” und klopfen dann an die Tür, bedienen die Gegensprechanlage oder gehen zur Tür und öffnen diese. Sie können auch eine Begrüßungssituation simulieren und laut “Hallo” sagen und sich sichtlich freuen. Löst Ihr Hund in so einer Situation das Kommando “Bleib” nicht von allein aus, so dürfen Sie ihn ausgiebig belohnen und dann die Übung mit dem Kommando “OK” oder “Fertig” auflösen. Ihr nächster Besucher kann daraufhin mit eingespannt werden und Teil der erhöhten Schwierigkeitsstufe dieser Übung werden. Wahrscheinlich ist dieser auch sehr froh, wenn die Einheit gelingt, und er nicht von einem aufgeregtem Fellknäuel angerempelt wird.

Impulskontrolle für Fortgeschrittene


Die Impulskontrolle muss nicht immer nur statisch geübt werden, Sie können auch in Bewegung üben, dass sich Ihr Hund zurückhält. Wenn Ihr Hund schon gut “bei Fuß” geht, geben Sie ihm das Kommando “Bleib”, werfen Sie einen Ball oder ein Leckerli und bewegen sich in die andere Richtung. Bleibt Ihr Hund entspannt bei Ihnen, so lösen Sie die Übung auf und geben Sie das Kommando “Such”. Ihr Hund erhält nun eine besondere Belohnung und macht sich schnell auf die Suche nach dem Ball oder dem Leckerli.

Je geduldiger und entspannter Sie mit Ihrem Vierbeiner üben, desto freudiger wird dieser mitarbeiten und in den Übungen einen großen Spaß und ein tolles Spiel sehen. Ob im Urlaub mit Hund oder in den ganz normalen Alltagssituationen: als Team werden Sie viel freudiger und stressbefreiter durch das Leben gehen! Es lohnt sich also, dabei zu bleiben!

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

 

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