Wenn es click macht – Clickertraining mit dem Hund
Den Clicker, der auch als Knackfrosch bekannt ist, kennen Sie vielleicht noch aus Ihrer Kindheit. Dieses handliche Spielzeug erzeugt ein “Clickclack-Geräusch”, wenn auf eine Metall-Lasche gedrückt wird. Dieses Prinzip ist bei einem für das Clickertraining für Hunde hergestellten Clicker nicht anders. Meist ist der Clicker, der für das Hundetraining verwendet wird, aus Plastik und hat einen Knopf oder eine Lasche. Es gibt ihn in allen möglichen Farben und verschiedenen Formen. Doch wie genau wird er verwendet, und worauf ist beim Training mit einem Clicker zu achten?
Was ist Clickertraining?
Mit dem Clickertraining wird durch positive Verstärkung das gewünschte Verhalten geübt. Wird auf den Clicker gedrückt, so entsteht ein neutrales Geräusch, was nicht alltäglich ist und im Gegensatz zu der Stimme des Hundehalters frei von Emotionen ist. Dieses “Clickclack-Gerausch” signalisiert dem Vierbeiner: “Das hast du gerade super gemacht!” Nach dem Clickern erfolgt eine Belohnung für den Hund. Diese kann in Form eins Leckerlis angeboten werden, oder auch durch das Lieblingsspielzeug erfolgen.
Wie übe ich mit dem Hund die Reaktion auf das Clickern ein?
Die erste Übung besteht darin, den Click für den Hund mit einer Belohnung gleichzusetzen. Hierfür wird ein Leckerlibeutel sowie ein Clicker benötigt. Das Training sollte mit möglichst wenig Ablenkung geschehen und es sollten keine Erwartungen an den Hund gestellt werden. Der Clicker wird beiläufig gedrückt und sofort danach bekommt der Hund ein Leckerli. Bei dieser Prozedur wird weder dem Hund in die Augen geschaut noch mit dem Hund gesprochen. Nach 10-20 Wiederholungen wird getestet, ob diese Konditionierung zum Ziel geführt hat. Warten Sie ab, bis Ihr Hund mit etwas anderem als dem Clickertraining beschäftigt ist und drücken Sie den Clicker. Ihr Hund wendet sich Ihnen erwartungsvoll und aufmerksam zu? Super, dann war die erste Übung erfolgreich.
Was sind die Vorteile vom Clickern?
Kurz gesagt: Ein Clicker ist schnell und emotionslos. Während unsere Stimme immer Emotionen offenbart, ist ein Clicker immer neutral und gleichklingend. Hat der Vierbeiner erst einmal eine Belohnung mit dem Geräusch verknüpft, so wird er freudig mitarbeiten, wie schwer die Lektionen auch am Anfang zu sein scheinen. Clickern bedeutet immer Lernen am Erfolg. Unerwünschtes Verhalten wird ignoriert und so ist das Feedback für den Vierbeiner durchweg positiv. Das führt zu Erfolgserlebnissen. Weiterhin ist ein Clicker sehr schnell gedrückt und kann so punktgenau auf das gewünschte Verhalten angewendet werden. So weiß Ihr vierbeiniger Freund sofort, wenn sein Verhalten richtig ist. Kreativ angewendet, ist Clickertraining Denksport pur. Es bietet eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten, kann Ihren Hund geistig auslasten und hält ihn jung im Kopf. Clickern fördert die Problemlösefähigkeit, denn der Hund möchte herausfinden, wie er “seinen” Menschen dazu bringen kann, den Clickerknopf zu drücken und eine Belohnung zu erhalten. Auch schüchterne Hunde können vom Clickertraining profitieren. Da der Clicker immer positiv besetzt ist und das Click-Geräusch durch das eigene Verhalten beeinflussbar ist, wird das Selbstvertrauen von schüchternen Vierbeinern gesteigert und hilft so dem Hund, auch andere Aufgaben zu meistern. Angsthunde lernen Probleme zu lösen und reagieren weniger aggressiv auf ihre Umgebung.
Ein paar Beispiele gefällig?
Doch wie kann nun genau ein Clickertraining aussehen? Nehmen wir einmal an, Ihr junger Hund liebt es, voller Freude an Ihnen hochzuspringen. Nun ist es sehr schwer, Ihrem jungen Rüpel beizubringen, dass Sie es sehr mögen, wenn alle seine vier Pfoten mit dem Boden in Kontakt sind. Mit dem Clicker können Sie genau den Moment belohnen, an dem Ihr Hund genau diese Bodenhaftung hat. Ihr Hund weiß, es gibt eine Belohnung, wenn ich gerade nicht springe und so kann aus dem quirligen Rüpel schnell ein Gentleman werden!
Oder aber Sie möchten Ihrem Hund beibringen, dass seine Schulter bei der Übung “Bei Fuß” parallel zu Ihrem Bein ist. Gar nicht so einfach, hier den richtigen Moment abzupassen. Der Clicker kann helfen, präzise die richtige Position für Ihre Fellnase zu markieren, und die sonst so trockene Übung kann schnell zu einem spaßigen Spiel werden!
Clickertraining kann also vielseitig und überall eingesetzt werden. Es eignet sich bereits für die Grunderziehung im Welpenalter, kann für das Training von alltäglichen Situationen angewendet werden, wie auch zum Einüben von Tricks und Kunststückchen. Auch als positive Verstärkung bei Hundesportarten sowie bei der Ausbildung von Führhunden, Assistenzhunden und Minensuchhunden wird das Clickern genutzt. Clickern ist auch ein geeignetes Instrument bei Problemhunden, hier sollte aber auf jeden Fall ein Experte hinzugezogen werden!
Ist das Clickern erst einmal gefestigt, so kann diese motivierende Methode auch eingesetzt werden, wenn Sie Urlaub mit Ihrem Hund machen. Denn bei dem Urlaub mit Hund können neue und bisher ungewohnte Situationen an neuen Orten auftreten und Ihr Hund ist Ihnen dankbar für jede Routine, die an den normalen und schon oft erprobten Arbeitsalltag erinnert.
Worauf muss ich beim Clickertraining achten?
Clickertraining ist eine sehr effektive Trainingsmethode, wenn ein paar Dinge beachtet werden. Zum einen ist der “Click” kein Befehlssignal, sondern bedeutet immer eine Belohnung. Diese Belohnung sollte nie enttäuscht werden, sondern es muss immer eine Belohnung folgen, sonst kann es zu Frust bei dem Vierbeiner kommen. Sollten Sie aus Versehen einmal zur falschen Zeit clickern, belohnen Sie Ihren Freund trotzdem und wiederholen Sie die Übung. Wenn Sie einmal mit dem Clickertraning angefangen haben, so muss das Training nicht ausschließlich aus dem Clickertraining bestehen. Der Clicker kann auch mal zur Seite gelegt werden, wenn das gewünschte Verhalten gefestigt wurde. Es lohnt sich aber, den Click und die Belohnung ab und an durch Übung zu verstärken.
Clickern ist eine wundervolle Methode, respektvoll mit dem geliebten Vierbeiner zu kommunizieren und bietet eine Vielzahl an Trainingsanlässen. Mit etwas Kreativität kann das Clickertraining auch Ihren Hundealltag bereichern.
Wann fangen Sie an?
Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂
Euer 4Pfoten-Urlaub-Team