Hundeernährung: Nahrungsergänzung für Hunde – sinnvoll oder nicht?

Ernährung Teil IX:
Nahrungsergänzung für Hunde – sinnvoll oder nicht?

4Pfoten-UrlaubNahrungsergänzungen für Hunde gibt es viele, sind sie auch sinnvoll?

Nahrungsergänzungsmittel stehen hoch im Kurs, und auch für unsere Hunde sind viele unterschiedliche Produkte auf dem Markt erhältlich. Natürlich möchten die Besitzer ihren Vierbeinern damit etwas Gutes tun, und in bestimmten Fällen können Futterzusätze wirklich hilfreich sein. Doch das ist nicht immer der Fall, und manchmal können Nahrungsergänzungsmittel dem Hund sogar Schaden zufügen.

Bitte beachten Sie auch hier, dass dieser Text nicht von einem Veterinär oder einem Ernährungsberater für Hunde verfasst wurde, sondern Ihnen lediglich erste Informationen geben soll. Wenn Sie Fragen zum Thema haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt!

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel für Hunde hilfreich?

Sind unsere Hunde gesund und körperlich fit, relativ jung und werden sie mit einem hochwertigen Alleinfutter versorgt, benötigen sie in der Regel keine Futterzusätze. Wenn aber ein Nährstoffmangel vorliegt, kann ihnen mit entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln geholfen werden.

Wichtig: Nur der Tierarzt kann einen Mangel sicher feststellen; sehen Sie daher bitte unbedingt von einer Selbstdiagnose ab.

Bei einem Nährstoffmangel treten bestimmte Symptome auf, die medizinisch abgeklärt werden müssen. Der Tierarzt ist dazu der richtige Ansprechpartner; er wird Sie auch umfassend zum weiteren Vorgehen beraten.

Eine Übersicht über mögliche Nährstoffmängel und die jeweiligen Symptome

Eisenmangel: Der Hund zeigt eine anhaltende Müdigkeit, seine Leistungsfähigkeit ist deutlich gemindert. Weiterhin erscheinen das Zahnfleisch und die Schleimhäute blasser als sonst.

Mineralstoffmangel: Der Hund wirkt lustlos, unruhig und nervös, das Fell erscheint kraftlos, verliert an Glanz und kann strohig aussehen. Auch ein Knochenabbau weist auf einen Mineralstoffmangel hin.

Vitaminmangel: Es kommt darauf an, um welches Vitamin es geht; entsprechend unterschiedlich können die Symptome sein. Am häufigsten werden eine geschwächte Seh- und Muskelkraft, eine ungesunde Haut, Störungen der neurologischen Funktionen, Blutarmut und Krampfanfälle beobachtet.

Gründe und Ursachen für einen Nährstoffmangel beim Hund

Zu den häufigsten Gründen und Ursachen für einen Nährstoffmangel zählen

  • chronische Erkrankungen
  • ungewöhnlich hoher Stress durch unterschiedlichste Faktoren
  • eine sehr hohe körperliche Belastung
  • Trächtigkeit bei Hündinnen
  • Rohfütterung (BARF)

In der Regel werden die Nahrungsergänzungsmittel nur vorübergehend verabreicht, bis die Beschwerden verschwinden oder zumindest deutlich gelindert sind. Im Falle von chronischen Krankheiten oder auch im Zuge der Rohfütterung kann eine kontinuierliche Gabe sinnvoll sein. Ihr Tierarzt wird Sie dazu informieren und beraten.

Nahrungsergänzungsmittel und ihre Risiken

Futterzusätze scheinen auf dem ersten Blick eine gute Idee zu sein, aber den Hundehaltern sollte bewusst sein, dass sie ihre Vierbeiner damit auch schaden können. Vor allem dann, wenn Ergänzungsmittel dauerhaft verabreicht werden, die der Hund gar nicht benötigt, kann es gefährlich werden.

Bei der Gabe von zu vielen Vitaminen beispielsweise kommt es auf lange Sicht zu einer so genannten Hypervitaminose. Die Haut und das Fell werden trocken und brüchig, und sogar am Skelett können Schäden entstehen. Auch Leberschäden können bei einer Überdosierung von Vitaminen auftreten.

Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel für Hunde

Nahrungsergänzungsmittel sollen unseren Hunden helfen, indem die Wirkstoffe die Organe, Muskeln und das Skelett stärken und unterstützen. Sie sollen Beschwerden lindern und ihnen vorbeugen. In der Regel werden die Zusätze dem Futter einfach beigemischt und sind erhältlich als Tabletten, Pulver, Tropfen, Pasten oder Flocken.

Aber welche Nahrungsergänzungsmittel sind für Hunde wirklich sinnvoll?

Nahrungsergänzungsmittel für Welpen und Junghunde

4Pfoten-Urlaub Nahrungsergänzungen für Welpen

Grundsätzlich sollten Welpen und Junghunde mit hochwertigem Futter versorgt werden, das dem Alter und der Wachstumsphase angepasst ist. Darin sind in der Regel alle Nährstoffe enthalten, die der junge Vierbeiner zum gesunden Großwerden benötigt.

In Einzelfällen kann der Tierarzt dazu raten, das Futter mit ergänzenden Nährstoffen anzureichern, beispielsweise bei großen Rassen, die Probleme mit ihren Gelenken bekommen können.

Die Wirkstoffe in den entsprechenden Tabletten oder Pulver beugen zum Beispiel Gelenkbeschwerden vor und fördern die Bildung von Knorpelgewebe und damit die Elastizität der Gelenke.

Nahrungsergänzungsmittel für alte Hunde

Es kommt natürlich vor, dass bei unseren Fellnasen mit steigendem Alter gesundheitliche Probleme auftreten und sie außerdem nicht mehr alle im Futter enthaltenen Nährstoffe aufnehmen bzw. verwerten können. Da geht es den Hunden wie uns Menschen. Der Körper baut aufgrund des Alters immer mehr ab, und es kommt möglicherweise zu Gelenkverschleiß, Gewichtsproblemen, Beeinträchtigungen der Leber- und Nierenfunktion usw.

Hilfreich sind Nahrungsergänzungsmittel, die die Organfunktionen und die Gewichtsregulierung unterstützen, die Gesundheit von Haut und Fell verbessern, die Gelenke geschmeidig halten, die Verdauung fördern. Auch für die Unterstützung der Hirnfunktionen sind Futterzusätze erhältlich.

Nahrungsergänzungsmittel für Hunde, die unter Arthrose leiden

Arthrose ist ein schleichender Prozess, daher bemerken Hundehalter oft zunächst gar nicht, dass ihr Vierbeiner darunter leiden könnte. Möglicherweise werden die Ruhephasen länger, das Aufstehen fällt schwer, die Bewegungen wirken zunächst steif. Hat der Hund sich nach einer gewissen Zeit „warmgelaufen“, lassen die Symptome in der Regel nach.

Arthrose ist nicht gefährlich für den Hund, bereitet ihm aber starke chronische Schmerzen. Daher versucht der Vierbeiner vor allem, schmerzhafte Belastungen zu vermeiden. Als Folge davon wird die Muskelmasse an den betroffenen Beinen geringer, die Belastung wird auf die Gelenke der anderen Beine gelegt, die Beschwerden verstärken sich.

Sie können viel für Ihren an Arthrose erkrankten Hund tun, aber tun Sie dies bitte grundsätzlich in Absprache mit dem Tierarzt. Dieser wird zunächst sicherstellen, dass es sich tatsächlich um Arthrose handelt, und dann mit Ihnen die Behandlungsmöglichkeiten besprechen. Optionen sind beispielsweise eine Futterumstellung, Physiotherapie, Akupunktur, Schwimmen, Gewichtsreduzierung und die Gabe von schmerzstillenden Medikamenten.

Nahrungsergänzungsmittel, die Grünlippmuschel enthalten, sollen für die betroffenen Hunde ebenfalls sehr hilfreich sein. Dieser und weitere Wirkstoffe unterstützen die Funktionen von Gelenken und Bändern, stärken das Bindegewebe, Knorpeln und Muskeln und stimulieren die Beweglichkeit und Vitalität.

Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung des Fellwechsels

Der Fellwechsel kann bei bestimmten Rassen und Rassezusammensetzungen zu einer Nervenprobe werden – sowohl für den Menschen, der den Wollmäusen in den Ecken hinterherjagt, als auch für den Vierbeiner selbst, der möglicherweise unter äußerst lästigem und schlafraubenden Juckreiz leidet.

Während der Fellwechselphasen sind die Nährstoffe Zink und Biotin sowie B-Vitamine, Bier- und Mineralhefe etc. sehr hilfreich. Die entsprechenden Pulver, Tabletten und Öle lindern Juckreiz und sorgen für ein gesundes und glänzendes Fell.

Bitte beachten Sie: Wirkt das Fell stumpf und/oder die Haut ist schuppig, lassen Sie Ihren Hund bitte von Ihrem Tierarzt untersuchen. Möglicherweise steckt eine Krankheit dahinter!

Nahrungsergänzungsmittel für herz- oder leberkranke Hunde

Im fortgeschrittenen Stadium einer Herzkrankheit leiden oft auch andere Organe, in erster Linie die Nieren und die Leber. Ihr Hund benötigt jetzt ein besonderes Futter mit reduziertem Natriumgehalt.  Nahrungsergänzungsmittel, die die Herzfunktion unterstützen, können ihm zusätzlich helfen.

Bei Erkrankungen der Leber benötigen die betroffenen Hunde ein spezielles Futter, das eine hochwertige Proteinquelle beinhaltet. Entgiftende Nahrungsergänzungsmittel sowie solche, die den Stoffwechsel entlasten, können unterstützend eingesetzt werden.

Beide Erkrankungen sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen! Lassen Sie vom Tierarzt eine gesicherte Diagnose stellen und sich beraten, was genau Ihr Vierbeiner jetzt benötigt und welches Futter am besten für ihn ist. Auch die Frage, ob und welche Nahrungsergänzungsmittel für Ihren Hund sinnvoll sind, wird Ihnen der Tierarzt beantworten können.

Wir hoffen, euch hat unser Blogartikel gefallen! Bei Ideen, Anregungen oder Korrekturwünschen bitten wir um einen Kommentar 🙂

Euer 4Pfoten-Urlaub-Team

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